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Nachricht vom 29.09.2014    

Ältester Geschichtsverein Deutschlands in Löwenstadt

Den glanzvollen Rahmen für die diesjährige ortsgeschichtliche Tagung des Nassauischen Altertumsvereins aus Wiesbaden bildete das ehemalige Residenzschloss der Grafen von Sayn. 1812 gegründet, gehört der Altertumsverein zu den ältesten noch existierenden Geschichtsvereinen Deutschlands.

Der Vorsitzende des Nassauischen Atlertumsvereins Dr. Rolf Faber überreicht Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig eine Festschrift zum 200jährigen Vereinsjubiläum. Foto: J. Friedhoff.

Hachenburg. Im Mittelpunkt des Vereins, mit Sitz im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden und Zweigvereinen in Bad Ems, Diez, Idstein, Limburg, Nassau, Selters (Taunus) und im Westerwald, steht die landesgeschichtliche Erforschung der Regionen, die 1806 im Herzogtum Nassau aufgegangen sind. Dazu gehört auch die ehemalige Grafschaft Sayn-Hachenburg, die bereits 1799 im Erbgang an das fürstliche Haus Nassau-Weilburg gefallen ist und von 1806-1866 einen Bestandteil des Herzogtums bildete.

Jährlich findet im September die ortsgeschichtliche Tagung des Vereins statt und in diesem Jahr war die 700-jährige Löwenstadt Ziel von mehr als 90 Tagungsteilnehmern aus dem Westerwald und dem gesamten Mittelrheingebiet. Hinzu kamen geschichtsinteressierte Hachenburger Bürger, die sich dem Programm anschlossen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Hartmut Heinemann, der gemeinsam mit seiner Gattin, Dr. Christiane Heinemann, beide Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, und dem Hachenburger Stadtarchivar bereits im Vorfeld das Programm festgelegt und im Sommer eine Vorexkursion nach Hachenburg durchgeführt hatten.

An die Begrüßung durch Dr. Rolf Faber, Vorsitzender des Nassauischen Altertumsvereins, sowie Grußworte des Stadtbürgermeisters Karl-Wilhelm Röttig und des Bundestagsabgeordneten Dr. Andreas Nick schlossen sich drei wissenschaftliche Vorträge mit ortsgeschichtlichem Bezug an: Der Stadtarchivar Dr. Jens Friedhoff referierte zu „Bauen und Wohnen in Hachenburg im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“ sowie zu „Schloss und Garten Hachenburg im Zeitalter des Barock“. Johannes Kempf, Mitautor des Buches „Zachor“, bot einen Vortrag zu „Jüdischem Leben und Sterben in Hachenburg“ an, und griff in diesem Zusammenhang unter anderem auf drei Schlüsselszenen des Filmes „Hagenberg“ zurück.



Im Rahmen des Nachmittagsprogramms besichtigten die Tagungsteilnehmer in drei Gruppen in einem sonnigen Intermezzo die historische Innenstadt Hachenburgs. Den Abschluss der Veranstaltung bildeten Führungen durch die beiden Ausstellungen zur Stadtgeschichte „Hachenburg 1314-2014. Streifzüge durch 700 Jahre Stadtgeschichte“ im Gewölbekeller der Perlengasse 2 sowie „Das Werk der Brüder Heuzeroth“ im Vogtshof.

Ein besonderes Lob der Besucher fand die vorbildlich sanierte Innenstadt sowie das vielfältige gastronomische und kulturelle Angebot der Löwenstadt.


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