Kreisparteitag der CDU: Dr. Andreas Nick ist neuer Kreisvorsitzender
Am Samstag, den 11. Oktober fand in der Festhalle in Selters der Kreisparteitag der CDU statt. Die CDU-Mitglieder wählten einen komplett neuen Kreisvorstand. Es wurden ein neuer Kreisvorsitzender, seine Stellvertreter, ein Schatzmeister und die Beisitzer für den Kreisvorstand gewählt.
Selters. Da die Kreisvorsitzende Gabi Wieland als Bürgermeisterin für Montabaur kandidiert und sie dieses Amt mit viel Engagement betreiben möchte, „bleibt kein Raum mehr“ für den Kreisvorsitz, wie sie sagt. Deshalb hat sie mit der Kandidatur erst gezögert, sich aber doch dafür entschieden. Für den neuen Kreisvorstand wünscht sie sich Teamfähigkeit und einen guten Umgang mit Problemen. So schlägt Wieland Dr. Andreas Nick vor, der jedoch einen Nachteil hat: Da er als Bundestagsabgeordneter oft in Berlin sein muss, kann er das Amt nicht immer gut wahrnehmen. Daher schlägt Wieland dieses Mal vier Stellvertreter vor, die ihn, wenn es nötig ist, gut vertreten können.
Dr. Andreas Nick ist 47 Jahre alt, verheiratet und wohnt in Montabaur. Seit 30 Jahren ist er Mitglied in der Westerwälder CDU und seit über 15 Jahren ist er darüber hinaus Mitglied des Kreistags. Er vertritt den Wahlkreis Montabaur als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag seit einem Jahr. „Den Menschen meiner Heimat- an der Lahn, im Taunus und im Westerwald- bin ich unendlich dankbar für den überwältigenden Vertrauensbeweis: 49,3 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis und im Westerwald waren es sogar 51,6 Prozent.“, erzählte er. Seine zentrale Aufgabe für die nächsten 18 Monate sieht er in der Landtagswahl im Frühjahr 2016. „Noch nie war eine Landesregierung in Deutschland so ablösungsreif! Rekordschulden, ein verurteilter Finanzminister, verfassungswidrige kommunale Finanzausstattung, wiederholte Angriffe auf die Unabhängigkeit der Justiz, Landschaftszerstörung durch einseitige Windkraft-Förderung, Inklusions-Ideologie, Nürburgring, Zweibrücken, Hahn, Schlosshotel, Betzenberg: Missmanagement, Inkompetenz und Genossen-Filz, wohin man schaut- und das „System Beck“ besteht weiter, und Frau Dreyer lächelt darüber hinweg, als ginge sie das alles nichts an. Damit muss Schluss sein.“, erklärte Nick, während die CDU-Mitglieder mehrmals zustimmend applaudierten.
Mit 98 Prozent wurde Dr. Andreas Nick- der einzige Kandidat für das Amt des Kreisvorsitzenden- gewählt. Als seine vier Stellvertreter wurden die 28-jährige Lehrerin Jenny Groß aus Nentershausen, der 53-jährige Johannes Kempf aus Müschenbach, der 32-jährige Bürgermeister Gerrit Müller aus Rennerod und die 40-jährige Dr. Anke Roth aus Staudt von den CDU-Mitgliedern gewählt.
„Ebenfalls wird der Schatzmeister Markus Hoffrath-Righetti aus familiären Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen“, erklärte Wieland und schlug deshalb Dr. Kai Müller aus Bad Marienberg als neuen Schatzmeister vor, der auch gewählt wurde und das Amt annahm.
Als Beisitzer für den Kreisvorstand wurden Christa Bode (GV Ransbach-Baumbach), Miriam Daum (GV Rennerod), Georg Denter (GV Hachenburg), Daniel-Björn Kraft (GV Westerburg), Karola Krämer (GV Westerburg), Olaf Kroll (GV Selters), Guido Malm (GV Wallmerod), Alexandra Marzi (GV Wirges), Martin Meyer (GV Bad Marienberg), Benedikt Specht (GV Höhr-Grenzhausen), Johannes Ullrich (GV Montabaur) und Patrick Weyand (GV Wallmerod) gewählt.
Der Kreisparteitag diente jedoch nicht nur zur Wahl, sondern auch für einige Ansprachen, Reden und Meinungsäußerungen der CDU Politiker. So verteidigte Dr. Werner Langen, Mitglied des europäischen Parlaments in seiner Rede besonders den Euro. „Der Euro ist, war und bleibt ein außerordentlich erfolgreiches Projekt.“ Auch wenn es seit geraumer Zeit zahlreiche interne Diskussionen über die Stabilität des Euroraums gibt. Jedoch unterstützt Langen die neusten Entscheidungen der EZB nicht mehr.
Julia Klöckner bedauerte in einer Videobotschaft, sich nicht klonen und daher nicht am Kreisparteitag dabei sein zu können. Sie bestellte digitale Grüße und wünschte eine gute Tagung sowie eine gute Diskussion. Ralf Seekatz, Landtagsabgeordneter für Westerburg, kommentierte die Videobotschaft im Nachhinein mit einem Lächeln auf den Lippen, dass an Klöckner auch nicht viel zum Klonen dran sei. Die CDU-Mitglieder lachten.
Landrat Achim Schwickert erklärte erfreut, dass die Zahlen des Westerwaldkreises genau dem Gegenteil von denen des Landes entsprechen. Dem Westerwald ginge es auch finanziell besser als manch anderen Kreisen in Rheinland-Pfalz, so dass sogar die Umlage um 1,2 Prozent gesenkt werden kann.
Zum Abschied bekam Wieland, die nach Meinung des Kreisvorstandes gute Arbeit geleistet hat, Theaterkarten, ein Opernglas und einen Blumenstrauß überreicht. Sie dankte allen Helfern und dem Kreisgeschäftsführer Harald Orthey. Sie ist stolz auf die Entwicklung des Westerwaldes und stolz auf das WW-Kennzeichen, das die Verbundenheit des Kreises symbolisiert und auch zeigt. (jkh)
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