Liederfest in der Evangelischen Kirche in Alpenrod
"Eigentlich feiern wir heute Abend miteinander Gottesdienst, " eröffnete Dekanatskantor Christoph Rethmeier den Abend."Sie werden es nur vielleicht auf den ersten Blick nicht merken." Das Dekanatskantorat des evangelischen Dekanats Bad Marienberg hatte zu einem Liederfest in die evangelische Kirche Alpenrod eingeladen.
Alpenrod. Unter dem Titel "Sollt ich meinem Gott nicht singen?" spielte die Dekanatsband "Beziehungsweise" eine Auswahl neuen geistlichen Liedguts zum Mitsingen und Zuhören. Seit mittlerweile 15 Jahren machen Frank Hölper (Schlagzeug), Hans Peter "James" Bruch (Gitarre) und Christoph Rethmeier (Moderation, Gesang, Tasten, Arrangements) unter dem Bandnamen "Beziehungsweise" in wechselnder Besetzung Musik miteinander. Diesmal unterstützte David Pompetzki (Saxophon, Querflöte) das Ensemble als Gast. Ihren ersten Auftritt mit "Beziehungsweise" bestritten an diesem Abend auch Annemarie Hagen (Gesang) und Julia Steinkamp (Gesang). Beide sind Schülerinnen des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg. Dass die Band in dieser Konstellation zum ersten Mal gemeinsam auftrat, ließen sich die Musikerinnen und Musiker nicht anmerken. Souverän und mit augenscheinlicher Begeisterung leiteten sie die fast 100 Besucher und Besucherinnen zum Mitfeiern und Mitsingen an und bescherten ihnen einen Abend voller lebendiger und leidenschaftlicher Musik.
Dass das Liederfest mehr sein würde, als ein Konzert mit neuen geistlichen Liedern, daran ließ Rethmeier bereits in seiner Begrüßung keinen Zweifel. Die Liedauswahl des Dekanatskantors spiegelte die vielen unterschiedlichen Facetten der Beziehung des Menschen zu Gott wieder. Lieder von glaubender Freude und Begeisterung angesichts der Zuwendung Gottes hatten ebenso ihren Ort, wie solche von der sehnsüchtigen Suche nach einem Gott, den man im Hier und Jetzt spürt. Da wurde von der Hoffnung auf mehr Mitmenschlichkeit und Achtsamkeit im Umgang mit den Ressourcen der Natur gesungen; und vom engagierten Aufbruch eines tätigen Christentums, das sich für die Welt und ihre Menschen einsetzt. Die Zuhörer ließen sich gerne von Rethmeier und seiner Band mit hineinnehmen in diesen anderen "Gottesdienst" der fröhlichen und nachdenklichen Lieder über Gott und den Menschen. Sie wurden dabei selbst zu Mitfeiernden des Alpenroder Liederfests. Stehende Ovationen am Ende zeugten von der Begeisterung, mit der "Beziehungsweise" ihr Publikum an diesem Abend angesteckt hatte. Auf eine Neuauflage des Liederfests im kommenden Jahr darf man sich, Rethmeier zufolge, schon freuen.
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