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Nachricht vom 19.10.2014    

Freek Mestrini dirigierte Bindweider Bergkapelle

Ein grandioses Konzert mit internationalem Gast-Dirigenten erlebten über 300 Gäste am Sonntag in der Concordia-Halle in Unnau. Freek Mestrini hatte den Taktstock der Bindweider Bergkapelle übernommen und bescherte dem Publikum einen unterhaltsamen Nachmittag.

Temperamentvoll auf der Bühne: Freek Mestrini.
Fotos: Linda Weitz

Unnau. Bereits seit mehreren Monaten übte die Bindweider Bergkapelle unter der Leitung ihres Dirigenten Sven Hellinghausen für dieses Konzert. Am Freitag übernahm Freek Mestrini dann selbst die Proben mit den ambitionierten Musikern. „Wir haben in den letzten zwei Tagen einiges verändert. Sie werden es hören, das verspreche ich Ihnen“, versicherte der 1. Vorsitzende Uwe Fischer in seiner Begrüßung.

Der erste Teil des Konzertes lag in der bewährten Hand des Kapellmeisters Sven Hellinghausen. Mit bekannten Klassikern von Udo Jürgens und Frank Sinatra zeigten die Musiker bereits jetzt eine Kostprobe ihres Könnens.

Nach der Pause übernahm Freek Mestrini selbst das Orchester. „Herzlich willkommen in der Philharmonie zu Unnau. Ich habe noch nie in einem solch schönen Konzertsaal gespielt“, scherzte er zu Beginn. Er habe sich die Musiker jetzt zwei Tage zur Seite genommen und zurecht geschliffen, berichtete er.

Gleich der Eröffnungs-Marsch „Unser Dirigent“ aus der Feder von Freek Mestrini begeisterte die Zuschauer. Das nächste Stück „Selina“ hatte er seiner Enkelin gewidmet, wie er den interessierten Gästen erklärte. Im weiteren Verlauf erläuterte der Komponist kurz die Stationen seines bisherigen Wirkens und die besondere Verbindung zu Bergkapellen. Bereits in jungen Jahren reizte ihn die traditionelle Uniform. Nachdem er dann vor der Wahl stand, selbst Bergmann zu werden oder als Musiker seinen Lebensunterhalt zu verdienen, entschied er sich für Letzteres. Nach seiner Karriere als Solotrompeter beim Militärorchester der königlich-niederländischen Marine gehörte er 22 Jahre dem Blasorchester der Egerländer Musikanten an. 1994 gründete er seinen eigenen Musikverlag.



Ein anspruchsvolles Programm mit zahlreichen Walzern und Polkas bestimmte den Nachmittag. Bei „Egerland Heimatland“ zeigte sich das Publikum sehr textsicher, sang und klatschte begeistert mit. Freek Mestrini beherrschte die Bühne und das Orchester: Temperamentvoll dirigiert er die über 20köpfige Kapelle, lobte mit kleinen Gesten einzelne Musiker und animierte das Publikum zum mitmachen.

Als Zugabe bot die Kapelle einen Klassiker: Bei der Polka „Auf der Vogelwiese“ sang das Publikum gemeinsam mit den Musikern, die ebenfalls als Sänger zum Einsatz kamen, aus vollstem Herzen mit. Das abschließende Bergmannslied „Glück auf“ krönte das besondere Konzert mit dem niederländischen Musikdozenten.

Ein Ehrenmitglied der Bindweider Bergkapelle kannte den Komponisten persönlich und hatte den Kontakt zu Freek Mestrini bereits vor Monaten hergestellt. Einen ersten Workshop konnten die Musiker mit ihm zur Vorbereitung des Konzertes mit dem Don Kosaken Chor Serge Jaroff im November vergangenen Jahres durchführen. Anschließend war Freek Mestrini von den Musikern aus dem Westerwald derart begeistert, dass er das Anliegen äußerte, erneut mit ihnen musizieren zu wollen. Auf seinen Wunsch hin wurde bereits Ende des vergangenen Jahres der Termin für das Konzert fixiert. (daz)



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