Gewalt in der Pflege – ein brisantes Thema mit Zukunft
Einem brisanten Thema widmet sich der Runde Tisch Rhein-Westerwald des Rheinland-Pfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen: dem Thema „Gewalt in der Pflege“. Zu dem Workshop mit Lydia Kassing sind alle Interessierten eingeladen. Lydia Kassing ist Pflegesachverständige (TÜV), Case Managerin (Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management) und Vorstandsmitglied bei „Handeln statt Misshandeln“ der Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter.
Neuwied. Bekanntlich wird die Gesellschaft immer älter, logischerweise wird die Personengruppe der zu Pflegenden immer größer. Wie bereits heute wird der eine Teil dieser Menschen in Senioren- und Pflegeheimen, der weitaus größere Teil jedoch, zirka zwei Drittel, im häuslichen Umfeld den letzten Abschnitt ihres Lebens verbringen.
Dies ist sicherlich der Wunsch vieler und unser Sozialsystem bietet eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten, damit dieser Wunsch realisiert werden kann - auch dann, wenn Pflegebedürftigkeit eintritt. Aber bei aller Unterstützung kann der erfüllte Wunsch zum Alptraum werden. Ein Alptraum für Gepflegte, aber auch für Pflegende.
Durch Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz kann sich der Charakter eines Gepflegten verändern. Konflikte aus früheren Familienphasen können das Pflegeverhältnis nachhaltig beeinflussen. Aus der Herausforderung Pflegeverantwortung kann schnell eine Überforderung werden.
Während in den Einrichtungen eine Vielzahl von Kontrollen, Dokumentationen und eine professionelle Ausbildung der Pflegenden helfen soll, (gewalttätige) Übergriffe, egal von welcher Seite, zu verhindern, findet die häusliche Pflege im familiären Rahmen statt und ist damit dem öffentlichen Blick weitgehend entzogen.
Mit diesem Workshop sollen den in der Pflege Tätigen und allen am Thema Interessierten Informationen und mögliche Hilfestellungen angeboten werden.
Der Workshop findet am 6. November, von 14 Uhr bis 17 Uhr im Friedrich-Spee-Haus Neuwied, Wilhelm-Leuschner Str. 5, 56564 Neuwied statt. Anmeldungen bei: Doris Eyl-Müller, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neuwied, Telefon 02631 – 803 410 oder per E-Mail: doris.eylmueller@kreis-neuwied.de.
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