„Nur nicht die Nerven verlieren!“
Deeskalierend Handeln in Krisensituationen - Gewaltprävention in der rechtlichen Betreuung. Zu diesem schwierigen Thema lädt die Arbeitsgemeinschaft der Betreuungsbehörde und der Betreuungsvereine des Westerwaldkreises zu einem Infovortrag mit angeschlossenem praktischem Workshop am Mittwoch, 12. November, 18 Uhr ins Keramikmuseum Westerwald nach Höhr-Grenzhausen ein.
Höhr-Grenzhausen. In Krisensituationen sind psychisch kranke, suchterkrankte oder altersverwirrte Menschen auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Häufig werden diese aber aus Angst heraus aggressiv und gewaltbereit erlebt und eher als Bedrohung statt als hilfebedürftig angesehen.
So können Personen, die z.B. im Rahmen eines Betreuungsverfahrens helfend eingreifen möchten, beim Betreten der Wohnung oder im Verlauf des Gesprächs in die Gefahr geraten, selbst gefährdet oder verletzt zu werden. Sofern ein aggressives Verhalten oder ein aggressiver Ton von der hilfsbedürftigen Person ausgeht, gilt es, die Situation zu entspannen. Hier ist ein Umgang notwendig, der ein selbst-schützendes und zugleich deeskalierendes Verhalten ermöglicht.
Ein Anliegen des Workshops ist es, diesen Personenkreis nicht als Sicherheitsrisiko darzustellen. Mit diesem Vorbehalt haben die betroffenen Menschen bereits häufig genug zu kämpfen. Stattdessen soll ein Weg hin zu professionellem Verhalten gewiesen werden, welches zu einem für beide Seiten weniger belastenden und deeskalierenden Umgang mit Krisensituationen führt.
Karl-Heinz Schreiber, Dipl. Sozialarbeiter und Anti-Gewalt-Trainer/CT®. wird in dem mit vielen Praxisbeispielen angereicherten Workshop Sicherheitsaspekte beim Umgang mit aggressiven Menschen beleuchten und Wege hin zu einem deeskalierenden Verhalten aufweisen. Themen werden u.a. sein: die Grundhaltung im Umgang mit Konflikten, Theorien zur Gewaltprävention, Deeskalationsverhalten und Selbstmanagement in Konfliktsituationen.
Die Veranstaltung richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer und Vorsorgebevollmächtigte, aber auch an von Berufs wegen mit dieser Problematik befasste Personen aus den Gerichten, Verwaltungen, Einrichtungen und Betreuungsvereinen sowie alle am Thema Interessierte.
Der Vortrag und der anschließende Praxisteil mit Übungen werden insgesamt rund drei Stunden dauern. Eine erfolgreiche Teilnahme setzt die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und Reflektion der eigenen Handlungs- und Verhaltensweisen voraus.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt; weitere Infos und Anmeldung beim Betreuungsverein der Diakonie, Uwe Sauer, Telefon 02663/9430-44 oder Oliver Holzenthal, Betreuungsbehörde des Westerwaldkreises, unter 02602/ 124346.
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