Das Mittelrheintal diskutiert über Westerwald-Taunus-Tunnel
Die Bürgerinitiativen „Bahnlärm“ hatten zu einer Podiumsdiskussion über die Möglichkeiten den Bahnlärm zu mindern eingeladen. Nach ihrer Meinung gibt es nur eine Möglichkeit, um den unerträglichen Bahnlärm aus dem schönen Rheintal zu verbannen, der Westerwald-Taunus-Tunnel.
Bad Hönningen. Für eine lebenswerte Heimat eintreten, war der Grund und das Ziel der Veranstaltung am 17. November in der Mehrzweckhalle Bad Hönningen. „Es gibt viele Möglichkeiten den Bahnlärm zu mindern, aber nur eine Möglichkeit um diesen krankmachenden, unerträglichen Bahnlärm aus dem schönen Rheintal zu verbannen, der Westerwald-Taunus-Tunnel“, ist die klare Meinung der Bürgerinitiativen. Diese Thematik stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der ein hochwertiges Podium und 150 Zuhörer zugegen war.
Franz Breitenbach, erster Vorsitzender der Initiative „Schutz gegen Bahnlärm und Erschütterung“ konnte auf dem Podium begrüßen: Rolf Papen, 1. Vorsitzender der Bürgerinitiative „Bahnlärm“ Weißenthurm, Staatsminister Roger Lewentz, Georg Hollmann (Verbandsbürgermeister Weißenthurm), Michael Mahlert (Verbandsbürgermeister Bad Hönningen), Dr.-Ing. Rolf G. Niemeyer (der geistige Vater des Westerwald-Taunus-Tunnel) und Jutta Blatzheim-Rögler (Verkehrspolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen in Mainz).
Minister Roger Lewentz fand es wichtig, dass das Projekt Lärmreduzierung Mittelrheintal in den neuen Wegeplan 2015 der Bundesregierung aufgenommen wird. Die Vision der Tunnellösung fand Lewentz sehr interessant: „Wir werden auf Dr. Niemeyer zugehen und seine Argumente prüfen.“ Der Minister befürwortet eine Vorstudie für diese Lösung. Den Bürgerinitiativen sagte er zu: „Die 101 Abgeordneten des Landtages stehen an ihrer Seite“. Ausweichstrecken sind für die Politik keine Frage, nur in welcher Form ist noch völlig offen.
Bürgermeister Michael Mahlert hält es für wichtig, dass dem Protest weiter Ausdruck verliehen wird. „Bahnlärm verhindert Ansiedlungen im Rheintal, dass erlebe ich ständig hautnah in meiner Funktion als Bürgermeister.“ An Dr. Niemeyer gerichtet: „ Es ist wichtig, dass Sie Visionen entwerfen. In einem hoch technisierten Land muss eine solche Tunnellösung möglich und machbar sein.“
Fragen der Besucher an das Podium drehten sich auch um die zugesagte Reduzierung des Lärms durch Umbauten an den Güterwaggons bis 2016. Es wurde deutlich, dass ein Nachtfahrverbot nur vom Bundeseisenbahnamt ausgesprochen werden kann. Klar wurde in der Diskussion auch, dass es für die alten Strecken der Bahn keinerlei gesetzliche Vorgaben in Bezug auf Lärmemission gibt. Hierzu müssen von der Bundesregierung erst die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Lewentz: „Dies ist mittlerweile bei den Arbeitsgruppen in Berlin angekommen.“
Von Dr. Niemeyer war zu hören, dass es im Idealfall 15 Jahre dauert, bis die Tunnellösung da ist, vorausgesetzt er kommt in den Bundeswegeplan und es gibt keine Klagen dagegen. Niemeyer sieht beim unterirdischen Bau der Strecke wesentlich weniger Menschen betroffen, als bei einer oberirdische Strecke. Bei einer oberirdischen Lösung dürfte es wesentlich mehr Widerstand geben, ist seine Meinung. Er forderte auf, bei der künftigen Diskussion alle Betroffene von Anfang an mitzunehmen.
In seinem Schlusswort sagte Franz Breitenbach: „Ich bin der Meinung, der Tunnel muss her. Wir werden alles daran setzen, dass er auch gebaut wird.“ Detaillierte Informationen zum Tunnel gibt es hier. Wolfgang Tischler
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