Kinder entdecken Selterser Spielräume
Jungen und Mädchen verleihen Gütesiegel für Orte, die sich besonders gut für Kinder eignen. Einer dieser ausgezeichneten Spielräume ist das Waldstück an der Selterser „Wacht“, ausgesucht von den Kindern der Evangelischen Kindertagesstätte Plumpaquatsch.
Westerwaldkreis. Ein ungemütlicher Novembertag: Dicker Nebel hüllt das Waldstück an der Selterser „Wacht“ in tristes Grau; es ist kalt; nasses Laub deckt den Boden zu. Den Jungs und Mädchen der Evangelischen Kindertagesstätte Plumpaquatsch macht das trübe Wetter aber ganz und gar nichts aus. Im Gegenteil: Sie fühlen sich in ihren Matschhosen pudelwohl und sausen lachend durch ihr Lieblingswaldstück oberhalb der Schutzhütte. Das Wäldchen an der „Wacht“ ist einer von fünf ausgezeichneten Plätzen, an denen sich junge Menschen in Selters besonders gut austoben können. Darauf geben die Plumpaquatsch-Kinder zwar keinen Brief, aber ein Siegel – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Die jungen Entdecker bringen an ihren liebsten Spielstätten ein gut sichtbares, rundes Siegel an und machen so Werbung für Orte, die Spaß machen.
Die Geburtsstunde der Initiative „Kinderfreundliche Spielräume“, die in Selters von der Evangelischen Kindertagesstätte, der kommunalen Kita Sonnenschein, dem Kinderhort Abenteuerland und der Grundschule getragen wird, schlug beim Weltkindertag im September. Ihn feierten die Selterser Einrichtungen in diesem Jahr zum zehnten Mal – und zwar nicht nur auf dem Marktplatz, sondern auch auf dem Abenteuerspielplatz, der besonders gut zum Motto des Tages gepasst hat: „Der Weltkindertag widmet sich jedes Jahr einem anderen Thema – und dieses Mal standen Spielräume im Mittelpunkt“, erklärt Roswitha Pies, Erzieherin in der Kita Plumpaquatsch. „Kinder haben das Recht auf diese Räume. Sie brauchen Orte, wo sie sie selbst sein können. Das kann der Platz neben Mama und Papa am Küchentisch sein; der Kleiderschrank, in dem man sich so toll verstecken kann; das Zimmer, in das sich ein Kind zurückziehen darf – und natürlich die Räume außerhalb der eigenen vier Wände. Auf sie machen wir mit dem Siegel aufmerksam.“
Jetzt hoffen die Kindergartenkinder, dass sie nicht die einzigen bleiben, die sich in den frisch gekürten Spielräumen austoben: „Erzählt Euren Freunden von diesen Orten und macht Werbung für sie!“, ermutigt Roswitha Pies ihre Schützlinge.
Die haben es sich inzwischen unter den hohen Bäumen auf einer Plane bequem gemacht und genießen das mitgebrachte Frühstück. Denn sie kennen die Stelle an der Wacht schon lange: „Hier gehen wir immer hin, wenn wir unseren Waldtag haben. Am tollsten finde ich die Bäume, auf die ich prima klettern kann“, verrät der fünfjährige Jason. Auch die dreijährige Annalena mag den Platz und die vielen Waldschätze, die dort auf die kleinen Entdecker warten: „Hier gibt’s viele Äste und Zweige, aus denen wir tolle Häuser bauen können.“ Denn in einem gemütlichen Häuschen lässt sich selbst der trübste Novembertag aushalten. bon
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