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Nachricht vom 22.11.2014    

Antibiotikaresistenz hat viele Ursachen

Die Problematik resistenter Keime nimmt die Landwirtschaft sehr ernst, betont der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Sie hat bereits vor Jahren das Antibiotika-Monitoring im Rahmen des Qualitätssicherungssystems (QS) für die Nutztierhaltung eingeführt.

Region. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau betont, dass die Landwirtschaft die Problematik resistenter Keime sehr ernst nimmt. Diese gibt es sowohl in der Nutztierhaltung als auch in der Humanmedizin. Die Landwirtschaft hat ihrer Verantwortung Rechnung getragen und in den vergangenen drei Jahren das Antibiotika-Monitoring im Rahmen des Qualitätssicherungssystems (QS) für die Nutztierhaltung eingeführt. Ziel ist es, den Antibiotikaeinsatz und die Entwicklung von Resistenzen zu minimieren. Die Landwirtschaft ist damit auf dem richtigen Weg. Mit diesem transparenten Monitoringsystem, das so nur für die Nutztierhaltung umgesetzt wird, wird der Antibiotikaeinsatz weiter reduziert werden können. Die Menge der Antibiotika für die Tierhaltung war bereits im letzten Jahr rückläufig. Das zeigen die Erhebungen des Deutschen Institutes für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI).

Antibiotika werden in der Nutztierhaltung nur eingesetzt, wenn der Tierarzt diese infolge seiner Diagnose und Therapie verordnet. Überdies werden in der Tiermedizin im Gegensatz zur Humanmedizin meist ältere Substanzen mit niedrigeren Wirksamkeiten verwendet. Auf den Einsatz von sogenannten Reserve-Antibiotika wird soweit wie möglich verzichtet. Kranke Tiere müssen aber - auch mit Blick auf den Tierschutz - medizinisch behandelt werden.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bestätigt eine sinkende Gesamteinsatzmenge von Antibiotika für die Nutztier- und Heimtierhaltung. Dies muss letztlich aber auch in der Humanmedizin gelingen, wo ein steigender Antibiotikaeinsatz registriert wird.



Entgegen der öffentlich zugeordneten Resistenzbildungen durch die Nutztierhaltung weisen die Fakten andere Resistenzschwerpunkte aus. So waren laut Robert-Koch-Institut im Jahr 2012 nur rund fünf Prozent der in Krankenhäusern nachgewiesenen multiresistenten Bakterien der Nutztierhaltung zuzuordnen. Damit stammen 95 Prozent aus anderen Quellen. Auch die besonders wertvollen Reserveantibiotika schlagen nach BVL-Angaben lediglich mit einem Prozent der Anwendungen in der Nutztierhaltung zu Buche. Deren Einsatz ist damit die absolute Ausnahme. Einen weiteren Hinweis dafür, dass die Ursache der Bildung resistenter Keime in der Humanmedizin selbst liegt, liefert überdies eine Studie der Krankenkasse DAK. Demnach waren im Jahr 2013 rund 30 Prozent der Antibiotikaverordnungen in der Humanmedizin mit Blick auf die Diagnose fragwürdig und nicht unbedingt medizinisch notwendig. Bedauerlicherweise werden diese Fakten in aktuellen Berichterstattungen gerne ausgespart, obwohl die Landwirtschaft und die Wissenschaft immer wieder angemahnt haben, dass die Problematik von Resistenzbildungen gegen Antibiotika nur mit einem ganzheitlichen Ansatz für die die Human-, die Haustier- und Nutztierhaltungsmedizin bewältigt werden kann.



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