BUND fordert: Keine neuen Autohöfe im Westerwald!
Harry Neumann, Landesvorsitzender und Westerwaldkreis-Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz ist gegen die Erstellung neuer Autohöfe im Westerwald. Er fordert: Schluss mit weiterer Naturzerstörung!
Westerwaldkreis. An der B 255 am Abzweig Staudt soll ein großer LKW Autohof mit Tankstelle, einem großen Gewerbegebiet und Waschanlage, Gastronomie, Spielhallen, Werkstätten im „24-Stunden-Betrieb“ gebaut werden (Investor: Firma Bellersheim).
Neumann befürchtet, dass dies zu noch mehr Lärmbelästigung durch den Schwerlastverkehr, vor allem für die Wohngebiete in Heiligenroth, Boden, Staudt, Ruppach-Goldhausen, Bannberscheid, Niederahr, Oberahr und Montabaur-Himmelfeld führen wird. Und die Erweiterung dieses Gebietes sei schon jetzt ins Auge gefasst.
„Über fünf Hektar Wald (12 Fußballfelder) mit alten Eichen als wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere sollen dafür abgeholzt werden. Weitere Flächen werden versiegelt, wertvolle Natur und alle Bodenfunktionen werden unwiderbringlich aus reinen Profitinteressen zerstört. Das Ganze geht einher mit Eingriffen in den Grundwasserhaushalt, mehr Schadstoffen im Niederschlagswasser, der Zunahme von Kriminalität durch die Nähe zur A 3 und noch mehr Lärm und Müll. Außerdem werden unsere ortsnahen Erholungsflächen und der Radwanderweg WW 1 zerstört. Der BUND Westerwald lehnt, wie NABU und GNOR, dieses Bauvorhaben grundlegend ab“, Konstatiert Neumann.
Die Naturschützer fordern, dass die Planungen für den Bau eines neuen LKW Autohofes an der B 255 bei Heiligenroth umgehend eingestellt werden. Die Westerwälder Heimat solle nicht durch immer mehr Bau- und Gewerbegebiete weiter zerstört werden. Sie sähen überhaupt keinen Bedarf für ein derartiges Großprojekt, das zu immer mehr Belastungen für Menschen und zur Zerstörung von Lebensräumen für Pflanzen und Tieren führe. Hinzu kämen die an der A3 geplanten bis zu 12 LKW-Rastanlagen, zum Beispiel in Nomborn und Girod, die ebenfalls die Lebensqualität der Menschen erheblich beeinträchtigten und wichtige Wander/Wildkatzenkorridore zerstörten.
Neumann stellt weiter fest: „Die hier lebenden Menschen werden massiv unter diesem Autohof leiden, für den es gar kein öffentliches Interesse gibt. Die Belastungen durch das jetzige Industriegebiet Heiligenroth sind schon mehr als genug. Aber auch viele Arten wie Spechte, Fledermäuse und vor allem die streng geschützte Wildkatze, die in der Nähe des Plangebietes mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen wurde, werden ihren Lebensraum verlieren.“
Nach Informationen des BUND hat sich eine Bürgerinitiative gegen diese Pläne gegründet. Neumann empfiehlt: „Alle interessierten Bürger sollten an der Gemeinderatssitzung in Heiligenroth am 9. Dezember, 18.30 Uhr, im Sitzungsaal der Ortsgemeinde/Gemeindesaal teilnehmen, um ihren Widerstand deutlich zu machen.“ Auf dieser Sitzung geht es um den Bebauungsplan „Autohof Heiligenroth“. Die Sitzung ist öffentlich.
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