Eindrucksvoller Aids-Gottesdienst anlässlich Welt-Aids-Tag
Zum 9. Mal gestalteten die Infektionsberatungsstelle des Gesundheitsamtes und die HIV-Selbsthilfegruppe des Westerwaldkreises in Kooperation mit den Pfarrgemeinden in Höhr-Grenzhausen den ökomenischen Aids-Gottesdienst. Prävention und Aufklärung dürfen nicht nachlassen.
Westerwaldkreis. Nach einer eindrucksvollen Feier unter Leitung von Pfarrer Neuesüß und Pfarrer Much und musikalischer Unterstützung von Alfred Schuck und dem Chor DaCapo traf sich ein großer Gesprächskreis im Katholischen Pfarrzentrum. In ungewöhnlicher Offenheit fand dort ein Austausch zwischen HIV-Aids-Betroffenen, deren Angehörigen, Ärzten, Seelsorgern, Sozialarbeitern und Interessierten statt.
Die neue Plakatinitiative der BZGA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) bot einen guten Gesprächseinstieg. Eine neue Normalität im Umgang mit der Krankheit durch bessere medizinische Versorgung und geringere Infektiosität konnten viele Anwesende bestätigen. Dennoch gab es Erfahrungen von Diskriminierung und weiterhin Angst, sich zu outen, insbesondere angesichts verdoppelter Zahlen von Neudiagnosen in unserer Region und sehr junger Betroffener, war die einhellige Meinung der Teilnehmer.
HIV-Positive berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen und ihrer Mitarbeit in der Schulprävention. Gerade selbst Betroffene ist es ein Anliegen, glaubhaft vor Infektionen zu warnen und in Zusammenarbeit mit Fachkräften personalintensive Kommunikation anzubieten. Angesichts immer größerer Anonymisierung durch internetvermittelte Sexualkontakte steigen auch die Infektionsrisiken. Tests sollten häufiger durchgeführt werden. Diese nicht nur auf eine HIV-Infektion sondern ebenfalls auf andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) wie Hepatitis, Syphilis, Gonorrhoe. Diese können kostenlos und anonym in den Infektionsberatungsstellen der Gesundheitsämter Montabaur und Nebenstelle Bad Marienberg nach Absprache durchgeführt werden.
Ein HIV-Schnelltest, Ergebnis innerhalb von einer Minute, wird für 15 Euro angeboten. Kontakt für Schulprävention (Projekt: Betroffene machen Prävention) und HIV/STI-Untersuchungen über Gesundheitsamt Montabaur: Telefon 02602/124720, Ingrid Matthey-Blech und Dr. Ursula Rieke; Nebenstelle Bad Marienberg: Telefon 02661/3018 Monika Flick.
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