SPD-Kreistagsfraktion will Stellenpool für Erzieherinnen und Erzieher
In einem Antrag für die Kreistagssitzung am 12.Dezember setzt sich die SPD-Fraktion mit der schwierigen Situation vieler Erzieherinnen und Erzieher in den Westerwälder Kindertagesstätten auseinander und schlägt einen möglichen Lösungsweg vor.
Westerwaldkreis. „Viele Erzieherinnen und Erzieher hangeln sich von einer befristeten Arbeitsstelle zur nächsten“, stellt die Fraktionsvorsitzende Dr. Tanja Machalet MdL fest. Sie beobachte, dass immer mehr der Betroffenen sich daher nach festen Arbeitsverhältnissen in anderen Regionen umsähen und so Fachkräfte dem Westerwald verloren gehen. „Das ist auch für die Planungssicherheit der Kindertagesstätten hier im Kreis eine Katastrophe“, so Machalet.
Die SPD plädiert daher für die Einrichtung eines Stellenpools für Erzieherinnen und Erziehern auf Kreisebene. Man habe sich dabei am erfolgreichen Stellenpool für Vertretungslehrerinnen und -lehrer auf Ebene des Landes Rheinland-Pfalz orientiert, erläutert der SPD-Kreisvorsitzende Hendrik Hering MdL. Aus einem solchen Stellenpool könnten sich die Kitas, bei denen ein Vertretungsbedarf entsteht, bedienen. „Wir bieten so gleichzeitig den Einrichtungen Planungssicherheit wie auch den Erzieherinnen und Erziehern“, beschreibt Hering die Vorteile aus Sicht der SPD-Fraktion. Da der Stellenpool unbefristete Arbeitsverträge anbieten könne, binde man die Fachkräfte an die Region.
Die Kreisverwaltung wird im SPD-Antrag aufgefordert, den Kreisgremien zeitnah ein Konzept für diesen Stellenpool vorzulegen. In anderen Regionen sind, nach den Worten von Hendrik Hering, solche Modelle bereits auf den Weg gebracht worden. Für den Träger des Stellenpools selbst wäre das weitgehend kostenneutral, da die jeweiligen Personalkosten von den Einrichtungen übernommen würden, die auf eine Kraft aus dem Pool zurückgreifen. „Ich erachte die Einrichtung eines solchen Pools als notwendige Reaktion auf die kleingliedrige Trägerlandschaft“, so Hering wörtlich.
Tanja Machalet weist darauf hin, dass im Westerwaldkreis insgesamt 15 neue Gruppen in Kitas eingerichtet werden müssten, da der Kindertagesstättenbedarfsplan des Kreises trotz der Hinweise der SPD mit deutlich zu wenig Kapazitäten geplant habe. „Allein deswegen ergibt sich in kürzester Zeit eine erhöhte Nachfrage nach mehr fachkundigem Personal“, ist Machalet überzeugt.
„Wir wissen aus zahlreichen Gesprächen, dass wir mit der Einrichtung eines solchen Stellenpools den Wünschen vieler Erzieherinnen und Erzieher und auch der Kitas nachkommen“, beschreibt Hendrik Hering die Motivation des SPD-Antrages. Natürlich hoffe er, dass die beim Pool Beschäftigten jeweils möglichst bald eine feste Stelle in einer der Einrichtungen bekommen, in denen sie Vertretung machen. „Über die pädagogischen Vorteile für die betreuten Kinder, wenn die Bezugsperson nicht dauernd wechselt, bedarf es wohl keiner Diskussion.“
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