Ehrenamtliche setzen sich für Flüchtlinge ein
Rund zwanzig Ehrenamtliche wollen helfen die Situation von Flüchtlingen in Bad Marienberg zu verbessern. Ein gemeinschaftliches Sozialprojekt bestehend aus Mitgliedern der Verbandsgemeindeverwaltung, der Evangelischen und der Katholischen Kirchengemeinde, sozialen Einrichtungen und dem Projekt „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ des Evangelischen Dekanats Bad Marienberg hat die Arbeit aufgenommen.
Bad Marienberg. Das Projekt „Willkommenskultur“ wird in Bad Marienberg betreut von Johanna Kunz, die hauptberuflich beim Diakonischen Werk mit Ehrenamtlichen arbeitet. Sie hat 4 Stunden wöchentlich zusätzlich für das Projekt seitens der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bewilligt bekommen, die sie nun in den Aufbau des Arbeitskreises investiert. Für die Arbeit mit Flüchtlingen stellt die EKHN im kommenden Jahr erneut eine Million Euro zusätzlich bereit. Unterstützt werden soll damit die Arbeit von Gemeinden, Dekanaten und evangelischen Einrichtungen, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Dazu gehören beispielsweise Hilfen bei der Unterbringung, soziale Betreuung oder Sprachkurse.
Weltweit sind statistisch über 51 Millionen Menschen auf der Flucht. Dabei wurden die diesjährigen dramatischen Entwicklungen in Syrien und im Irak noch gar nicht berücksichtigt. Bisher werden rund 30 Projekte in Kirchengemeinden, Dekanaten und regionalen Diakonischen Werken im Raum der EKHN unterstützt. In Bad Marienberg sind derzeit 67 Asylbewerber gemeldet, berichtet Marco Stalp von der Verbandsgemeinde Bad Marienberg. Beachtet man die hohe Fluktuation durch fehlende Anerkennung als Asylbewerber, Umzüge oder Abschiebungen, ergibt sich eine weitaus höhere Anzahl an Flüchtlingen, die zunächst in Bad Marienberg eintreffen. 10 Prozent der Asylbewerber, die aus den Erstaufnahmeeinrichtungen Trier und Ingelheim dem Westerwaldkreis zugewiesen werden, kommen nach Bad Marienberg. In der Verbandsgemeinde werden Sie von Marco Stalp und Elfi Schell betreut, die ihnen Wohnungen anmieten, sie mit Finanzmitteln versorgen und ihnen beim Eingewöhnen in die fremde Umgebung helfen.
Hier setzt die Arbeit des neuen Sozialprojektes an. Die ehrenamtlichen Helfer sollen die Ankömmlinge bei den Herausforderungen in ihrer neuen Umgebung unterstützen; Ansprechpartner sein bei Hilfen im täglichen Leben, wie zum Beispiel Unterstützung bei der Einrichtung der Wohnung, bei Behördengängen oder beim Arztbesuch. Auf die Unterstützung der Kinder soll besonders Wert gelegt werden. Die Art der Begleitung und deren Intensität werden abgestimmt auf die persönlichen Möglichkeiten des Ehrenamtlichen und die jeweiligen Bedürfnisse der Asylbewerber und Flüchtlinge. Die Ehrenamtlichen sollen dabei durch ein Koordinationsgremium, das im nächsten Treffen der Projektgruppe gewählt werden soll, unterstützt werden. In dem Gremium sollen je ein Vertreter der Verbandsgemeinde, der Projektstelle „Willkommenskultur“, der Evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde und ein ehrenamtlicher Helfer mitarbeiten.
Johanna Kunz freut sich, dass die Planungen für die konkrete Hilfe in Bad Marienberg schon so weit gediehen ist, das im Anschluss an das nächste Treffen der Gruppe am 11. Dezember schon Ehrenamtliche mit Flüchtlingen in Kontakt gebracht werden sollen. „Die erste Herausforderung der Arbeit ist, zu versuchen, den Ankömmlingen die Last des Fremdseins zu nehmen und in der Fremde ein Stück Zuhause zu geben. Zweitens soll das Projekt helfen, das Zusammenleben langfristig zu fördern. Durch das Kennenlernen der kulturellen Unterschiede weicht die Angst voreinander. Spätere Konflikte durch fehlende Integration können wir so aktiv verhindern. Schon darum ist die Arbeit sehr wichtig“, sagt Johanna Kunz.
Noch vor Weihnachten wird mit der Ankunft neuer Flüchtlinge in Bad Marienberg gerechnet. Interessierte für diese ehrenamtliche Arbeit können sich im Gemeindebüro der Ev. Kirchengemeinde Bad Marienberg, Tel.: 02661-61506 oder bei Johanna Kunz, Diakonisches Werk im Westerwaldkreis, Tel.: 01575-0678056, Email: j.kunz@diakonie-westerwald.de melden. shg
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