Senioren wollen sich vor ungebetenen Gästen schützen
Im Buchfinkenland ist die Welt noch in Ordnung! Zumindest meistens. Denn auch hier sind die Menschen vor Einbrechern und Trickdieben im vergangenen Jahr nicht sicher gewesen. Die Gefahr besteht insbesondere auch für ältere Menschen, weshalb sich die „555er“-Senioren jetzt mit dem Thema beschäftigt haben.
Horbach/Buchfinkenland. Nach den üblichen 555-Schritten (diesmal bis zur Wüstung Linsingen) und einer gemütlichen Kaffeerunde im Gesellschaftsraum des Ignatius-Lötschert-Hauses in Horbach, konnte Seniorensicherheitsberater Engelbert Girmscheid aus Marienrachdorf begrüßt werden. Sein Vortragsthema: Wie kann ich mich schützen um nicht Opfer einer Straftat zu werden?“
Zunächst begrüßte Uli Schmidt für die Organisatoren die vielen älteren Gäste mit den Worten: „Wir wollen bei euch nicht Angst und Schrecken verbreiten, sondern sachlich über die Gefahren informieren und Anregungen geben, wie ihr euch in bestimmten Situationen verhalten könnt“. Da war es sicher passend, dass der Referent selbst bereits im Seniorenalter ist und die Zuhörerinnen und Zuhörer schnell in seinen Bann zog.
„In der Politik scheint es noch nicht überall angekommen zu sein, dass sich Ganoven auch bei uns im Westerwald die zunehmende Vereinsamung alter Menschen zunutze machen“, so Engelbert Girmscheid in seinem mit vielen Fotos und kleinen Filmen ergänzten Vortrag. Er riet dazu, Hilfsmittel wie einen Türspion, zusätzliche Verriegelung oder eine Gegensprechanlage einzusetzen, um ungebetenen Gästen den Einlass verwehren zu können. „Nie sollten sie Fremde in die eigenen Wohnung lassen“, mahnte der Sicherheitsberater.
Girmscheid warnte davor, Einbrecher mit angekündigter Abwesenheit beispielsweise in einer Todes- oder Hochzeitsanzeige einzuladen. Auch dürfe das Haus keinen verlassenen Eindruck machen in Form etwa von verwelkten Pflanzen oder überfülltem Briefkasten. „Eine funktionierende Nachbarschaftshilfe ist hier wichtig“, so der Referent.
Abschließend ging der Seniorensicherheitsberater auf die Gefahren für Ältere durch Trickdiebe ein. Ausführlich erläuterte er viele Varianten des „Enkeltricks“. So sei bei einem Anruf mit den Worten „Hallo Oma, ich bin´s“ Vorsicht geboten. „Die Hilfsbereitschaft alter Menschen wird hier von üblen Mitmenschen schamlos ausgenutzt – bitte geben Sie in solchen Situationen nie Geld an Fremde“, so Girmscheid. Er konnte so manchen praktischen Tipp dazu loswerden. Der Gast versprach, im nächsten Jahr das Thema in einem weiteren Vortrag zu vertiefen.
Mit diesem Nachmittag endete für die Senioren im Buchfinkenland das Jahresprogramm im Rahmen der Initiative „555 Schritte – fit bis ins höchste Alter“. Wie meinte einer der „Ü 80“ anerkennend: „Ohne die 555er hätte ich viele schöne und interessante Stunden in diesem Jahr nicht gemeinsam mit vielen anderen erlebt!“ Das aus Vertretern des Sportvereins, dem Westerwald-Verein sowie dem Ignatius-Lötschert-Haus und dem Fördererverein des Altenheimes bestehende Organisationsteam versprach, für 2015 wieder ein abwechslungsreiches Programm zu erstellen. Dann werden die 555 Schritte wieder eingerahmt von interessanten Besichtigungen, Vorträgen und immer begleitet von einer netten Kaffeerunde mit vielen netten Gleichaltrigen aus dem Buchfinkenland. Neue Interessenten sind dabei wie immer herzlich willkommen.
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