Adventskonzerte Montabaurer Kantorei
„Ein interessanter Kontrast – spannend und abwechslungsreich“, so kommentiert einer aus der großen Zahl der Konzertbesucherinnen und -besucher das anspruchsvolle Programm der Montabaurer Kantorei zum Advent in der gut besuchten evangelischen Kirche von Maxsain.
Maxsain. Und in der Tat schlug die Kantorei als der Kammerchor des evangelischen Dekanates Selters einen Bogen von adventlichen Klassikern zu eigens zu diesem Anlass komponierten Werken. „Wir wollen gerne Traditionen und Unerhörtes miteinander verbinden“, erklärt Dekanatskantor Jens Schawaller, „und dabei über die Generationen hinaus Menschen als Musizierende und Zuhörende miteinander verbinden“.
Das gelang mit den unterschiedlichen Gruppen der Dekanatskirchenmusik des unteren Westerwaldes auch ganz famos: Mit einem Werk von Georg Friedrich Händel für Chor und Orchester über „Tochter Zion, freue dich“ eröffneten den festlichen Abend an ihren Instrumenten Peter Krämer (Violine I), Sophie Jungbluth (Violine II), Erhard Köhler (Viola), Ulrike Neu (Violoncello), Dominique Olivier (Kontrabass), Tim Eid (Pauken) und Susanne Schawaller (Orgel). Dem schloss sich das Vokalensemble des Dekanates Selters – die Cappella Taboris – mit der vierstimmigen romantischen Motette über „O Heiland, reiß die Himmel auf“ von Johannes Brahms an, die das hochpolyphone Werk mit dem ihr eigenen typisch schlanken Stimmklang solistisch sang: Angelika Wies (Sopran), Monika Schlößer (Alt), Jens Schawaller (Tenor) und Ingo Jungbluth (Bass). Dem gegenüber kontrastierte die Solisten Sabine Heyne des Montabaurer Jugendchor The Praising Teenvoices mit der modernen Adventskomposition „In einer Höhle zu Bethlehem“ aus der Feder des Düsseldorfer Komponisten Oskar Gottlieb Blarr in zeitgemäßer Tonsprache und hoher Stimmschönheit.
Einen großen Teil des Abends nahm die Messe brève in C-Dur von Charles Gounod ein, die die Montabaurer Kantorei mit dem Streichquintett in einer erfrischenden Interpretation zu Gehör brachte: Fließende Tempi und schlanke Stimmbildung ließen das romantische Werk in einem ungewohnten Klanggewand erschallen. Jedem Satz wurde dabei eine Choralbearbeitung über einen Adventschoral aus dem 20. Jahrhundert als Kontrastmittel gegenübergestellt – in substanzgemeinschaftlicher Verbundenheit. Mit den Chorälen „Die Nacht ist vorgedrungen“, „Wisst ihr noch, wie es geschehen?“, „Du Kind, zu dieser heilgen Zeit“, „O komm, o komm, du Morgenstern“ und „Tröstet, tröstet, spricht der Herr“ als Grundlage für die Zwischensätze schrieb Dekanatskantor Jens Schawaller Werke für die Solistinnen und Solisten der Cappella Taboris, die damit sehr gekonnt zwei musikalische Epochen miteinander verbanden.
Abgeschlossen wurde das Konzert mit zwei konzertierenden Flöten – Monika Schlößer und Hildegard Sthamer – über der Choralbearbeitung „Fröhlich soll mein Herze springen“ von Johann Crüger und einer modernen Choralpartita von Burkhard Kinzler zu diesem Adventslied, bei dem alle Anwesenden zum Mitsingen eingeladen waren.
„Wir freuen uns, dass wir diese Art von Konzertkultur bei freiem Eintritt in unserer Region anbieten können – wir verdanken das dem evangelischen Dekanat Selters und Musica Sacra e.V., dem Förderverein der Montabaurer Kantorei“, erklärt Jens Schawaller freudenstrahlend. Das Konzert findet noch einmal am dritten Adventssonntag, dem 14. Dezember um 18.30 Uhr in der evangelischen Pauluskirche, Koblenzer Straße 5a in Montabaur statt. Die Gesamtleitung hat Dekanatskantor Jens Schawaller, der Eintritt ist frei!
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