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Nachricht vom 11.12.2014    

800. Workshop zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern

Am Donnerstag, 11. Dezember, fand der 800. Jubiläums-Workshop zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern in der Grundschule in Müschenbach statt. Die Viertklässler lernten den Umgang mit Werbung. Das seit 2008 existierende Projekt wird auch nächstes Jahr wieder an 200 Schulen durchstarten.

Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale, und Staatssekretär Dr. Hannes Kopf vom Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz halten die Karte zum 800. Jubiläums-Workshop. Foto: Julia Heinz

Müschenbach. „Wo sieht man überall Werbung?“, fragte Michaela Weiß-Janssen, freie Referentin für Medienkompetenz, die Kinder der vierten Klasse der Sonnenbergschule in Müschenbach. Gleich zeigten jede Menge Finger in die Luft. Die Schüler hatten ganz viele Ideen und nannten einige Möglichkeiten vom Fernsehen bis zu Schildern auf der Autobahn. „Und warum gibt es so viel Werbung?“, fragte Weiß-Janssen weiter. „Zum Hypnotisieren“, antwortete eine Schülerin prompt. Es folgten weitere Antworten, wie beispielsweise, dass die Werbung auch dafür gut ist, darüber zu informieren was es Neues gibt.

Es handelte sich um den 800. Workshop zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern, der am Donnerstag, den 11. Dezember, zum Thema Werbung im Internet stattfand. „Die Kinder sollen für Werbung sensibilisiert werden und selbst darüber reflektieren. Außerdem sollen sie Werbung erkennen lernen.“, erklärte Weiß-Janssen. Dafür zeigte sie den Schülern Werbung auf einer Internetseite, in sozialen Netzwerken, in Apps und in Zeitschriften.

Bereits als die Kinder in der dritten Klasse waren, führte Weiß-Janssen mit ihnen einen solchen Workshop durch. Damals ging es um den Kauf von Klingeltönen für das Smartphone. Als sie die Schüler nach den Tücken ein Jahr später - in diesem Workshop - fragte, wussten die Kinder immer noch genau Bescheid. „Das ist Abzocke“, erzählte eine Schülerin.

Seit 2008 wird das Medienkompetenz fördernde Projekt in Form eines Workshops kontinuierlich in den Schulen und Jugendtreffs in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Ziel ist es, den Kindern auf verständliche und altersgerechte Weise Kompetenz zur Smartphone- und Internetnutzung zu vermitteln. Das Projekt wird von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz geleitet und organisiert sowie durch das Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz finanziert und hat bereits Erfolgsgeschichte geschrieben: In diesem Jahr wurden 221 Schulen besucht und am Donnerstag fand schließlich der 800. Workshop statt.

Staatssekretär Dr. Hannes Kopf vom Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale, waren zum 800. Workshop nach Müschenbach in die Grundschule gekommen, um sich ein Bild vom Erfolg des Projekts zu machen und bekamen eine große, selbstgebastelte Karte von der vierten Klasse überreicht. „Die Karte erhält einen Sonderplatz in der Verbraucherzentrale“, versicherte von der Lühe.



„Wir sind gerne Geldgeber dieser guten Sache. Schließlich ist es sehr wichtig, dass bereits Kinder lernen mit Medien bewusst umzugehen und es wäre falsch, sie von den Medien fernzuhalten, denn oft sind Schüler auch schon Verbraucher, die über eigenes Taschengeld oder ein Handy verfügen.“, erklärte Kopf. Dies bejahte auch von der Lühe: „Dieses Projekt soll Schüler verbraucherkompetent machen. Sie sollen sich nicht durch Werbung irreleiten lassen, sondern bewusst Entscheidungen treffen. Dafür muss an die Thematik altersgerecht herangegangen werden. Um dies auch erreichen zu können, hat die Verbraucherzentrale sieben Honorarkräfte für das Projekt engagiert, die sich mit Jugendarbeit auskennen. Frau Weiß-Janssen ist eine davon.“

„Darüber hinaus sind wir bewusst in Grundschulen gegangen und erhielten eine riesige Resonanz. Die Kinder wissen bereits im Grundschulalter einiges, doch das Projekt hilft dieses Wissen in die richtigen Bahnen zu lenken“, führte sie fort.

Ebenfalls ist Nicole Bauer, Schulleiterin der Sonnenbergschule in Müschenbach, begeistert von dem Projekt: „Die Schule sollte kein Ort sein, wo Kinder von Medien ferngehalten werden. Der Umgang mit Medien ist eine wichtige Entwicklung. Daher ist unsere Grundschule auch im Besitz moderner Technik wie Laptops und Smartboards.“

Da bald Weihnachten ist, hatte Kopf noch ein Geschenk für von der Lühe vorbereitet. Er übergab einen Fördermittelbescheid von 48.000 Euro. Damit nächstes Jahr 200 Schulen und 15 außerschulische Institutionen, wie beispielsweise Jugendtreffs besucht und Kinder wieder über Risiken und Gefahren im Internet, sozialen Netzwerken und bei der Nutzung von Smartphones geschult werden können. (jkh)


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