Westerwälder Unternehmen besonders innovativ
Der Westerwaldkreis ist dank seiner vielen besonders innovativer und erfolgreicher Unternehmen ein starker Wirtschaftsraum. Als Bekräftigung dieser These erhielten jetzt die Westerwälder Unternehmen Munsch Chemie-Pumpen GmbH aus Ransbach-Baumbach und Boenig Präzionswerkzeugbau aus Höhn für ihre Innovationsstärke eine Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz im Innovationswettbewerb 2014.
Montabaur. Das Land hatte gemeinsam mit den Arbeitsgemeinschaften der rheinland-pfälzischen Wirtschaftskammern den Wettbewerb ausgelobt. Für Munsch ist diese Auszeichnung bereits die dritte Prämierung in diesem Innovationswettbewerb. Das Team Munsch unter der Leitung von Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer Stefan Munsch erhielt die Auszeichnung aus den Händen von Wirtschaftsministerin Evelin Lemke für die Entwicklung der weltgrößten Kunststoffpumpe. Mit dieser Entwicklung hat das Unternehmen eine außergewöhnliche Technik auf den Markt gebracht und die bislang weltweit größte vollgepanzerte Kreiselpumpe zur Förderung aggressiver Medien entwickelt und gebaut. Die Pumpe bringt es auf über drei Tonnen Gewicht, mit Motor und Grundplatte sogar auf acht Tonnen. Mit einer Motorleistung von einem Megawatt fördert sie 5.000 Kubikmeter pro Stunde bis zu einer Förderhöhe von 40 Metern. Die Pumpe kann überall dort zum Einsatz gelangen, wo es um die Förderung von Säuren, Laugen, Lösemitteln oder anderweitig chemisch belasteten Medien geht. Galvanotechnik, Stahl- und Edelstahlbeizanlagen, Eindampf- und Regenerierungsanlagen oder die Rauchgasreinigung sind die typischen Anwendungsgebiete.
Die in Höhn ansässige Boenig Präzisionswerkzeugbau GmbH erhielt die Auszeichnung für eine sehr fruchtbare Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz und das neu entwickelte elektrochemische Präzisionsdrehen (PET). Wesentliche Triebfedern für die ständige Weiterentwicklung von Metallbearbeitungstechniken sind die steigenden Anforderungen an Präzision und Oberflächenqualität bei gleichzeitig immer widerstandsfähigeren Metallen (Superlegierungen). Bei diesen Materialien geraten herkömmliche mechanische Zerspanungstechniken an ihre Grenzen. Außerdem führt der mechanische Stress zu Mikrorissen, zu Temperaturstress und zur Verformung der Geometrie der Werkstücke. Eine elegante Lösung dieser Probleme besteht in der elektrochemischen Metallbearbeitung, deren Grundprinzip von Michael Faraday bereits vor annähernd 200 Jahren entdeckt wurde. Dabei wird das Werkstück als Pluspol geschaltet und das Werkzeug als Minuspol. Fließt über eine leitfähige Flüssigkeit (Elektrolyt) ein Strom zwischen den beiden Elektroden, löst sich der Pluspol, das Werkstück, auf und bildet ein negatives Abbild der gegenüberliegenden Formschablone. Dieses berührungslose Abtragen von Metallen findet unterschiedlichste Anwendungen in Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Automobilbau, Schifffahrtstechnik oder Medizintechnik.
Die wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft des Westerwaldkreises belegt ganz aktuell auch ein neues Ranking (FOCUS Money vom 6. Januar) und ein Vergleich der rheinlandpfälzischen und aller deutschen Landkreise. In nur einem Jahr hat der Westerwaldkreis seine Position aus 2013 von Platz 179 auf Platz 118 in 2014 verbessern können. „Neue Ideen, neue Entwicklungen, Produkte und Produktionsprozesse, wie sie von den Preisträgern Munsch und Boenig verwirklicht werden, sind für den Unternehmenserfolg und die Zukunftsfähigkeit, auch unseres Landkreises, entscheidend“, betont der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis (WFG), Wilfried Noll.
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