Kicken für elternlose Kinder in Kenia und ihren Schul-Traum
Die Bildung junger Menschen auf der ganzen Welt zu fördern und ihnen bessere Chancen im Leben zu ermöglichen, das ist das Ziel des Westerwälder Vereins Charity-Event e.V.. Dazu will der Verein aus jungen Westerwäldern bald wieder ein Event der besonderen Art organisieren.
Hachenburg. Am 28. Februar wird in der Sporthalle der Berufsbildenden Schule in Westerburg um 17 Uhr ein Nachtfußballturnier veranstaltet werden, bei dem der Spaß für Jedermann im Vordergrund steht. Mannschaften und Zuschauer sind herzlichst willkommen.
Der Erlös aus Getränken und Spenden soll für die Ausbildung von 14 Kindern in einem kenianischen Waisenhaus verwendet werden. Die drogenabhängigen und traumatisierten Kinder sind erst seit kurzem im Heim und lebten vorher ohne Schutz vor Ausbeutung und Misshandlung teils jahrelang auf der Straße. Eines dieser Kinder ist der 12-jährige Paul. Der Junge hat keine Familie mehr, ist Aids-Waise. Sein Onkel hatte ihn misshandelt, deshalb war er weggelaufen. Niemand kümmerte sich damals. Er hat uns seine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte erzählt:
„Für mich war es ein Tag wie jeder andere. Der 25. Dezember 2014. Weihnachten. Die Straßen [der kenianischen Hauptstadt Nairobi] sind zu dieser Zeit wie immer ausgestorben. Während ich so durch die Straßen schlendere, entdecke ich einen Mann mit Kappe. ‚Den kenne ich doch!‘, dachte ich. Dieser Mann bringt manchmal Essen und Tee zu uns Kindern auf die Straße. – ‚Ob das heute auch so sein würde?‘, rätselte ich. Dass der Mann Duncan heißt, wusste ich. Er heuerte dann zwei Kleinbusse an. Es kamen immer mehr Kinder, wir dachten, es gäbe was zu futtern. Doch dann machte er uns ein unschlagbares Angebot: „Wenn ihr wollt, kommt mit. Wir wollen zusammen feiern, denn heute ist Weihnachten.“. Weil wir den Mann kannten, sind wir eingestiegen und dann 20 Kilometer aufs Land gefahren. Die Kleinbusse hielten dann vor einem Waisenhaus. „Hope Home“ heißt es. „Heim der Hoffnung.“ Ich bin dann ausgestiegen und habe dort viele andere Kinder getroffen. Sie waren sehr nett. Anders als ich nehmen die keine Drogen, aber die hatten ja auch schon immer was zu essen… Die Kinder bekamen damals, an Weihnachten, Fleisch zu essen. Es ist das einzige Mal im Jahr. Sie teilen es mit uns.“
Weihnachten ist vorbei, doch Paul ist mit 13 anderen Kindern mit gleichem Schicksal im „Hope Home“ verblieben. Er versucht dort seine Drogensucht zu besiegen. In die Schule will er. Das ist sein großer Traum.
Damit diese Kinder durch den Schulbesuch eine eigenständige Perspektive bekommen und irgendwann selbst zu Helfern werden können, gilt es jetzt Spenden zu sammeln. Dazu will spielerisch auch das Fußballturnier von Charity Event e.V. seinen Beitrag leisten. Ob Profikicker oder Zuschauer – alle sind gefragt.
Der Organisator Charity Event e.V. und der Trägerverein Children’s Hope Home hoffen auf eine rege Teilnahme. Anmeldeinformationen und weitere Informationen zum Verein unter: www.charity-event.info/ oder auf der vereinseigenen Facebook-Seite. Tobias Gerhard Schminke
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