BVMW-Unternehmer beschäftigten sich mit „Real Time Economy“
Zu dem Thema „Real Time Economy – schnell ist nicht mehr schnell genug“ wagte der Geschäftsführer der Stemmer GmbH, München, Dipl.-Ing Hennig Heimann, einen Blick in die Zukunft. Dabei stellte sich heraus, dass die Zukunft teilweise schon recht „real“ ist.
Region. Wieder recht zahlreich kamen mittelständische Unternehmer zum 1. „BVMW Meeting Mittelstand 2015“ am 20. Januar, diesmal zu Gast bei der OPS-Ingersoll GmbH in Burbach. Dessen Geschäftsführer Rainer Jung begrüßte die Mittelständler, stellte eines der innovativsten Unternehmen der Region vor und der Verkaufsleiter Wolfgang Grisse erklärte zusätzlich das Produktprogramm der OPS-Ingersoll mit den Hochgeschwindigkeits-Schleifmaschinen, Funkenerosionsmaschinen sowie der Automatisierungstechnik.
Der Bezirksgeschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) für die Region Südwestfalen/LDK-Nord/Westerwald, (zufällig namensgleich) Rainer Jung deutete bereits bei seiner Einleitung mit dem Hinweis „nur eins ist in der globalisierten Welt sicher und notwendig: der permanente Wandel“ an, was bei dem anschließenden Referat folgte.
Zu dem Thema „Real Time Economy – schnell ist nicht mehr schnell genug“ wagte der Geschäftsführer der Stemmer GmbH, München, Dipl.-Ing Hennig Heimann, einen Blick in die Zukunft. Dabei stellte sich heraus, dass die Zukunft teilweise schon recht „real“ ist. Damit gemeint waren nicht nur bereits heute realisierte, selbst fahrende Autos, sondern vernetzte Geräte und „selbst denkende“ Produkte, die sich auch in Produktionsprozessen selbst steuern. „Vernetzung“ ist das Stichwort und zwar vom Eingang einer Bestellung über den gesamten Produktionsprozess hinweg bis zur Auslieferung an den Kunden. Dass dies keine Utopie mehr ist, beweisen Unternehmen wie amazon täglich. Ganze Industriezweige werden revolutioniert. „Connected the unconnected, in naher Zukunft sind nicht mehr nur die Computer vernetzt, sondern nahezu alle Gegenstände, die fortan untereinander kommunizieren und sich gegenseitig beeinflussen können“, so Heimann.
Die Automobilindustrie und in deren Folge die übrigen Branchen werden auch den Mittelstand vor neue Herausforderungen stellen. Dieser ist nach seiner Meinung im zweiten Schritt mit gefordert. Intelligente und vernetzte Fertigungssysteme ändern fundamental die Art, wie Unternehmen zukünftig produzieren. Dazu werden ein anderes Denken, eine andere Art der Umsetzung notwendig sein – nicht zu vergessen: viel Kapital, das in vielen Fällen nicht mehr von einem Mittelständler allein aufgebracht werden kann. Kooperationen sind angesagt.
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Produkten müssen Informationen „eingehaucht“ werden, die ihrerseits nicht nur in der Verwendung mit anderen Geräten kommunizieren, sondern sich selbst bereits im
kaufmännischen wie im Produktionsprozess steuern und beide optimieren. Bei der „Industrie 4.0, Smart Factory“ heißt es, die einzelnen Produktionsprozesse noch transparenter zu machen und in der Automatisierung noch mehr zu verknüpfen. Ohne IT geht nichts mehr, ihre Bedeutung wird viele weitere Bereiche des Unternehmens erobern. Deshalb „muss das gesamte Unternehmen mitmachen“. Da sich die Produzenten physischer Güter in Richtung Dienstleistungsanbieter entwickeln, kommen auch auf die Unternehmer selbst neue Herausforderungen zu: gefragt ist er als Brückenbauer zwischen den Bereichen IT und Produktion sowie in der Führung der „Generation Y“, mit deren Fragen und Vorstellungen von ihrer Arbeitswelt.
Wenn jeder, wie Hennig Heimann von wissenschaftlichen Untersuchungen berichtete, im Privatleben bereits 2020 bis zu 7 miteinander vernetzten Geräten haben wird; wieviel Vernetzungen müssen es zukünftig dann in der betrieblichen Welt sein?
Sehr angetan waren die Unternehmer bei dem anschließenden Rundgang durch die Produktion der OPS-Ingersoll GmbH. Das Treffen endete mit einem intensiven Erfahrungsaustausch und vielen kollegialen Gesprächen der Unternehmer.