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Nachricht vom 29.01.2015    

Zum Jahresauftakt steigt Zahl der Arbeitslosen deutlich

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur sind saisonbedingt 8.008 Menschen ohne Job gemeldet – Quote: 4,6 Prozent – Vom Stellenmarkt kommen erste positive Signale. Weiterhin gute Chancen für Jugendliche.

Symbolfoto WW-Kurier.de

Montabaur. Auch wenn Schnee und Eis sich bislang in Grenzen hielten, sorgt der Winter für unterkühlte Zeiten am Arbeitsmarkt: Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen deutlich gestiegen und hat die Marke von 8.000 überschritten. Derzeit sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur, der den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis umfasst, 8.008 Menschen ohne Job gemeldet – das sind 1.212 mehr als im Dezember. Die Quote kletterte innerhalb des vergangenen Monats um 0,7 Punkte nach oben und liegt jetzt bei 4,6 Prozent. Das ist derselbe Wert wie vor einem Jahr. Die absolute Zahl hat sich leicht erhöht; aktuell gibt es 35 Arbeitslose mehr als im Januar 2014.

Dieter Knopp, Geschäftsführer operativ der Arbeitsagentur, zeigt sich von dieser Entwicklung nicht überrascht: „Der Arbeitsmarkt reagiert nicht allein auf konjunkturelle, sondern auch auf saisonale Einflüsse. So schlägt der Wintereffekt besonders am Jahresbeginn stark zu Buche. Bei schlechtem Wetter – diesmal war das eher Nässe als strenge Kälte - müssen Tätigkeiten unter freiem Himmel ruhen.“ Dieses Tief ist seit der Einführung des Saison-Kurzarbeitergelds im Jahr 2006 weniger ausgeprägt: Viele Baubetriebe, Dachdecker und Landschaftsgärtner nutzen dieses Instrument, um ihre Beschäftigten zu halten.

Im Januar wirkt sich auch noch aus, dass zum Quartalsende befristete Verträge ausgelaufen sind. Die Betroffenen müssen sich arbeitslos melden. „Wer qualifiziert ist, hat jedoch angesichts des Fachkräftebedarfs in vielen Branchen gute Chancen, rasch wieder einen neuen Job zu finden“, weiß Knopp. Mit Blick auf die saisonalen Effekte spricht er von der bekannten „Durchgangsarbeitslosigkeit“, die mit der zu erwartenden Frühjahrsbelebung wieder abgebaut werden dürfte.

Die Statistik unterstreicht diese Annahme. Im Laufe des zurückliegenden Monats meldeten sich 1.822 Menschen aus der Arbeitslosigkeit ab. Auf der anderen Seite kamen 3.037 Personen hinzu. Mehr als die Hälfte von ihnen (1.629) war zuvor erwerbstätig. Der Anteil der Männer an den mehr als 1.200 Personen, um die der Bestand sich erhöhte, liegt bei 841, der der Frauen bei 371. Wenn man die Arbeitslosenquote von insgesamt 4,6 Prozent nach Geschlechtern splittet, beträgt sie für die Männer 4,8 Prozent (plus 0,9 Punkte gegenüber Dezember), für die Frauen 4,3 Prozent (plus 0,4 Punkte). Dies alles spiegelt, so Dieter Knopp, die jahreszeitliche Flaute der wetterabhängigen Branchen, die in deutlicher Überzahl Männer beschäftigen.



Bezeichnend ist auch, dass der Schwerpunkt bei den Kunden der Agentur für Arbeit liegt – also denjenigen, die Anspruch auf Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung haben, weil sie zuvor ausreichend lange berufstätig waren. Von den ins-gesamt 8.008 Arbeitslosen sind dies knapp die Hälfte, sprich 3.851 Personen, und damit 790 mehr als im Dezember. 4.157 Menschen, die ohne Beschäftigung sind, leben mit ihren Familien von der Grundsicherung (Hartz IV) und werden von den Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn betreut. In diesem Bereich war der Anstieg im Monatsverlauf mit 422 Männern und Frauen weniger stark ausgeprägt.

Erste positive Signale kommen vom Stellenmarkt. Die Betriebe meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur Montabaur und der Jobcenter im Januar 585 Stellen. Das ist ein Plus von 45 im Vergleich zum Vormonat und 87 gegenüber dem Vorjahresmonat. Weiterhin hoch bleibt der Bestand an zu vermittelnden Jobs; aktuell sind es 2.540. Knopp betont: „Das zeigt zum einen, dass es gute Beschäftigungsmöglichkeiten gibt, zum anderen aber auch, dass die Unternehmen nicht immer die Bewerber finden, die ihren Erwartungen entsprechen.“

Während die Arbeitslosigkeit insgesamt im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen hat, ist sie bei den unter 25-Jährigen um 51 auf aktuell 652 Personen gesunken. „Das ist der niedrigste Januar-Wert seit sechs Jahren; die Arbeitslosenquote der jungen Generation liegt bei 3,3 Prozent“, stellt Dieter Knopp fest. „Es ist sehr erfreulich, dass sich die Perspektiven für Jugendliche, ins Berufsleben zu starten und sich erfolgreich zu entwickeln, weiter verbessert haben.“

Abschließend ein Blick auf die beiden Landkreise, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst. Im Westerwaldkreis haben derzeit 4.927 Menschen keinen Job – 806 mehr als im Dezember und 94 mehr als im Januar 2014. Die Quote liegt jetzt bei 4,5 Prozent und damit 0,7 Punkte über dem Wert des Vormonats und 0,1 Punkte über dem des Vorjahresmonats.

An Rhein und Lahn sind aktuell 3.081 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet; das sind 406 mehr als im Dezember, aber 59 weniger als im Januar 2014. Die aktuelle Quote ist mit 4,8 Prozent höher als die der Nachbarn und hat im selben Maß (0,7 Prozent) gegenüber Dezember zugelegt. Im Vergleich zum Januar 2014 ist sie um 0,1 Prozent gesunken.


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