Vortrag „Angewandte Vegetationskunde“ in Molsberg
Am Dienstag, 10. Februar, lädt die Will und Liselott Masgeik-Stiftung alle Naturinteressierte um 18 Uhr zu einem Vortrag mit Dr. Hans-Christoph Vahle zum Thema „Angewandte Vegetationskunde“ in die „Alte Schule“, Ecke Schlossstraße und Alte Gasse nach Molsberg ein.
Molsberg. Dr. Hans-Christoph Vahle, Gründer der Akademie für angewandte Vegetationskunde und Privatdozent der Universität Witten wird in einem spannenden Vortrag die verschiedenen Bereiche der ganzheitlichen Vegetationskunde erläutern. Entgegen der zunehmenden Fokussierung auf einzelne Tier- und Pflanzenarten im heutigen Arten- beziehungsweise Naturschutz behält die Angewandte Vegetationskunde einen weiten Blick auf die Dinge. Im Zentrum der traditionellen Vegetationskunde stehen daher nicht einzelne Pflanzenarten sondern die gesamte Pflanzengemeinschaft und ihre Wechselwirkungen.
Da pflanzensoziologische Forschung viele Jahrzehnte betrieben wurde, gibt es heute gute und detaillierte Übersichten über die verschiedenen Pflanzengesellschaften und ihre charakteristischen Artenkombinationen. Allein für Deutschland wurden bisher etwa 800 Pflanzengesellschaften beschrieben, was die überaus feine Gliederung der heimischen Pflanzendecke zeigt. Von dieser Summe sind etwa zwei Drittel, das bedeutet 550 der Pflanzengesellschaften durch die Tätigkeit des Menschen entstanden. Das heißt, dass die Vielfalt und der Fortbestand der existierenden Pflanzengesellschaften in den Händen von uns Menschen liegen. Neben der Siedlungspolitik, die unsere urbanen Pflanzengesellschaften prägt, nehmen vor allem die Forst- und Landwirtschaft unmittelbaren Einfluss auf die Vegetationsdecke.
Der angewandte Naturschutz hat häufig traditionell geprägte Kulturlandschafts-Vegetation, wie Magerrasen, Heiden oder artenreiche Feuchtwiesen im Fokus. Wie die angewandte Vegetationskunde die Natur an Hand von Pflanzengesellschaften lesen oder verstehen kann und welche Bedeutung dies für den Naturschutz, die Landwirtschaft, die Medizin und Pädagogik hat, soll in dem Vortrag und der anschließenden Diskussion den Zuhörern näher gebracht werden.
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