Waldkindergarten - Alternative zum Kita-Neubau?
Die Stadt Hachenburg hat zuwenig Plätze für ihren Nachwuchs in den Kindertagesstätten. Es gibt verschiedene Varianten wie man das Platzproblem lösen kann, der Stadtrat wird nun bald entscheiden müssen, denn die Zeit drängt. Eine neue Alternative ist jetzt hinzu gekommen: ein Waldkindergarten.
Hachenburg. Um allen Kindern ein gesetzlich zugesichertes Kita-Angebot machen zu können ist zwingendes Handeln erforderlich. Mit diesem Problem befasst sich zurzeit der Hachenburger Stadtrat mit der Frage, wie man das Platzangebot erweitern kann. In allen drei vorhandenen Kindergärten gibt es Nachfragen nach Kita-Plätzen. Aber die Entscheidung, wann und wo und vor allen Dingen wie das Problem gelöst werden kann, ist noch offen. Jetzt ist eine kostengünstige Alternative ins Gespräch gebracht worden: Statt einen vierten Kindergarten auf der „grünen Wiese“, der etwa 500.000 Euro kosten würde, wird der Bau eines Waldkindergartens empfohlen.
Eine vor Wochen von der Elternschaft initiierten Umfrage, an der sich knapp 150 Elternvertreter beteiligten, ist an den zuständigen Ausschuss des Stadtrates geschickt worden. Jedoch wird angezweifelt, ob diese Umfrage als repräsentativ und für eine Urteilsfindung allein hilfreich ist. Eltern des katholischen Kindergartens favorisieren einen Anbau an den vorhandenen konfessionellen Kindergarten an der Leipziger Straße und lehnen einen Neubau ab. Ein Anbau an dem evangelischen Kindergarten scheitert am fehlenden Geländeangebot. Nicht anders sieht es am städtischen Kinderhaus im Bereich der Hauptschule aus. Nun kursieren in der Stadt verschiedene Lösungsvorschläge.
Es wird der Neubau einer städtischen Kindertagesstätte vorgeschlagen, weil auch die Zahl der Gruppen innerhalb der vorhandenen Kitas begrenzt sein soll. „Nicht mehr als sechs Gruppenräume“, so die Devise. Und wenn etwa 40 Plätze fehlen, ist ein Kita-Neubau wahrscheinlich. Ob sich die Mehrheit des Hachenburger Stadtrates für die Erweiterung eines der konfessionellen Kitas entscheidet bleibt abzuwarten. „Wenn die Stadt die Kita bezahlen soll, dann soll sie auch entscheiden was und wo gebaut wird!“, eine der vorherrschenden Meinungen. Nun ist aber ein Alternativ-Vorschlag beim Stadtrat eingegangen.
Steffi Ritter unterbreitet dem Hachenburger Stadtrat einen umfassenden schriftlichen Vorschlag, mit dem sie die Einrichtung eines Waldkindergartens fordert und auch detailliert begründet. Das Erleben in der Natur sei für die Kinder sehr zu empfehlen und für die bleibenden Eindrücke an die erlebte Kindheit durch nichts zu ersetzen. Dieser Waldkindergarten sei dann in der Verbandsgemeinde Hachenburg einzigartig und alle Studien über solche Einrichtungen in der Natur seien positiv. Vor allen Dingen seien die kostengünstige Einrichtung und die schnelle Umsetzung von Vorteil. Als eine der waldreichsten Gemeinden habe Hachenburg die idealen Voraussetzungen dafür.
„Kleine Schutzhütten oder Bauwagen sind schnell und kostengünstig zu haben“, schreibt Steffi Ritter und liefert gleichzeitig Adressen und Informationsmaterial für den Stadtrat mit. „Die Stadt Hachenburg hat durch die Gründung eines Waldkindergartens erneut eine Chance, ihren Ruf als innovative, bürgernahe und zukunftsorientierte Stadt weiter auszubauen“, schreibt Steffi Ritter in ihrem Brief an den Stadtrat und spricht von einer Stärkung für das Image der gesamten Region. (repa)
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