Frank Sauer: Der Weg ist das Holz
Immer wieder stehen wir vor der Frage: Was ist richtig, was ist falsch? Hü oder Hott? Ent oder Weder? Ständig müssen wir Entscheidungen treffen. Da können wir froh sein, dass es wenigstens Frank Sauer gibt. Denn die Entscheidung, in sein Kabarett-Programm zu gehen, ist mit Sicherheit die richtige.
Höhr-Grenzhausen. Vorm Kleiderschrank, im Baumarkt, am Tresen, bei Partnerwahl, Weggabelung, Speisekarte, Sonderangebot und alle drei Minuten ein Gewinnspiel: „Wie heißt die Hauptstadt von Paris? A: Pigalle oder B: Baguette?“ Es soll Leute geben, die da tatsächlich anfangen nachzudenken. Die am Tag vor dem Crash noch mal kräftig Aktien gekauft haben, die im Supermarkt immer in der falschen Schlange stehen und sich beim Bombe-Entschärfen für das rote Kabel entscheiden würden.
Aber die falsche Entscheidung erkennt man immer erst hinterher. Wie soll man aber auch klarkommen in dieser komplexen Welt? Was ist besser, schöner und erstrebenswerter? Linksruck oder Rechtsverkehr? Volltrunken oder halbseiden? Weichei oder Hartweizen? Rauhfaser oder Feinripp? Bundesrat oder Landesverrat? Schwarz-Grün oder Schwarzwald? Wie findet man den richtigen Weg? Was gibt uns Orientierung? Die quantenrelative Hyperbol-Photonen-Physik oder eher die ayurvedische Kornkreiskarma-Astrologie? Jesus, Nostradamus, Einstein oder doch lieber Ecstasy? Entscheiden Sie sich jetzt! Und kaum hat man sich auf den Weg gemacht, sagt eine freundliche Stimme „Bei der nächsten Gelegenheit bitte wenden“.
So ist das Leben: Man will die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten, und geht dann doch einen langen, holprigen, kreisrunden Holzweg. Da können wir froh sein, dass es wenigstens Frank Sauer gibt. Denn die Entscheidung, in sein Programm zu gehen, ist mit Sicherheit die richtige. Nicht umsonst hat er den Baden-Württembergischen Kleinkunstpreis 2012 verliehen bekommen. Der Mann mit der ausgefallenen Frisur wird hier mal wieder mit Intelligenz, Charme, Sex-Appeal und unbändigen Witz einen Abend auf die Bühne brettern, der die Welt bedeutet. Ein Programm über die alltäglichen Entscheidungskrämpfe, über Holzwege, Abwege, Königswege und Umleitungen. Wir schauen gemeinsam auf die Welt in Frank Sauers Kopf. Und der ist garantiert nicht aus Holz.
Am Samstag, 28. Februar um 20.00 Uhr im Kulturzentrum "Zweite Heimat". Karten kosten im Vorverkauf: 12 Euro, an der Abendkasse: 14 Euro und sind erhältlich unter Telefon: 02624/257 oder online unter www.juz-zweiteheimat.de.
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