Westerwald Bank präsentiert Bilanz 2014
Der Vorstand der Westerwaldbank präsentierte am Freitag, den 20. Februar in einer Bilanzpressekonferenz die Zahlen für das Jahr 2014. Überraschende Ergebnisse gab es nicht. Die Bank ist auch für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Wobei internationale Unwägbarkeiten auch indirekt auf die regionale Bank Auswirkungen haben.
Hachenburg. Auch als regionale Bank muss der Vorstand der Westerwaldbank immer die nationalen und internationalen Rahmendaten genau im Blick haben. Die Bank hat zwar kein internationales Engagement, aber die Risiken Griechenland oder Ukraine betreffen in letzter Konsequenz auch den Westerwald. Die sorgenvollen Aussagen der Europäischen Zentralbank über den Zustand der Banken treffen auf die Westerwaldbank allerdings in keiner Weise zu.
Die Bank kann fast in allen Bereichen zulegen. Sie hat per 31. 12. 2014 jetzt eine Bilanzsumme von 2,162 Milliarden Euro. Das Kredit- und Einlagengeschäft ist weiter angestiegen. Bei den Einlagen geht der derzeitige Trend zu den Sichteinlagen, um auf kurzfristige Zinstrends reagieren zu können. Auf steigende Zinsen machte Vorstandsprecher Wilhelm Höser allerdings keine Hoffnung. Er geht vielmehr aufgrund der ganzen Rahmendaten von weiterhin sehr niedrigen bis leicht fallenden Zinsen aus.
Positiv ist der Trend im Bereich der Insolvenzen. Sie sind weiter auf dem Rückmarsch. Hier fällt lediglich der Westerwaldkreis bei den Unternehmensinsolvenzen aus dem Rahmen. Dort gab es in 2014 eine Steigerung um 15 auf 53 Insolvenzen. Wobei die Arbeitslosenquote mit 3,8 Prozent wesentlich niedriger ist als in den Nachbarkreisen Altenkirchen und Neuwied.
Das Betriebsergebnis der Bank ist nach Steuern leicht auf 6,3 Millionen Euro gestiegen. Die Zahl der Mitglieder der Bank geht weiter nach oben. Mittlerweile sind 61 Prozent der Bankkunden auch Mitglied der Bank. Die Niedrigzinsphase belastet natürlich das Ergebnis der Bank. Hier steuern die Entscheidungsträger gegen und halten somit die Bank auf dem guten Ertragskurs. Dies geschieht auch durch überzeugende Vertriebsleistungen im Dienstleistungsgeschäft des genossenschaftlichen Verbundes. Seit 2011 hat das Management die Bank intensiv auf die neuen Kundenbedürfnisse ausgerichtet und konsequent an der Zukunftsfähigkeit gearbeitet.
Der Personalaufwand konnte trotz Tarifanpassungen auf Vorjahresniveau gehalten werden. Die Ausbildungskosten wurden nochmals um 1,5 Prozent auf 755.000 Euro erhöht und sind damit seit 2010 um 160.000 Euro jährlich oder 26 Prozent insgesamt angewachsen. Hiermit investiert die Bank in die Zukunft und macht die Mitarbeiter fit für den sich wandelnden Markt.
Nachhaltigkeit reklamiert die Bank für sich aber auch in anderen Fragen: Steuern, Investitionen, Löhne und Gehälter sowie Dividenden von insgesamt 21,4 Millionen Euro sind 2014 in die Region geflossen. Damit bestätigt die Westerwald Bank ihre Bedeutung als wesentlicher Wirtschaftsfaktor der Region. Das Spenden- und Fördervolumen in 2014 bezifferte der Vorstand auf 328.000 Euro. Es kommt Vereinen, Kitas und caritativen Einrichtungen zugute.
Beim Blick in die Zukunft machte Dr. Ralf Kölbach deutlich, dass das Banking vor einer wesentlichen Neuausrichtung im Gesamtmarkt steht. Mobile Banking werde zum Standard und jeder Finanzdienstleister müsse dem Rechnung tragen. „Wir müssen da sein“, sagt Kölbach, „wo der Kunde uns sucht: Ob im Internet, über Telefon-Banking aber auch Mobile Banking.“ Die Bank investiert zurzeit in eine eigene App, die um wesentliche Zusatzleistungen noch ergänzt wird. Bis zum Jahresende will man den Kunden diese App kostenlos zur Verfügung stellen. „Wir befinden uns im Umbruch“, erklärt Vorstand Markus Kurtseifer, „das Bankgeschäft, die Finanzdienstleister müssen sich den neuen Herausforderungen stellen. Unsere Bank ist darauf vorbereitet.“ (woti)
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