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Nachricht vom 05.03.2015    

Montabaurer Einzelhandel wappnet sich

Gewerbetreibende der Innenstadt planen schon jetzt geeignete Maßnahmen gegen das übermächtige FOC-Outlet-Center in Montabaur, das im Sommer seine Tore öffnet. Mit attraktiven Aktionen will man den zu erwartenden Kundenstrom aus dem Bereich des ICE-Bahnhofs auch in die historische Innenstadt locken. Vorsitzende des Werberings, Anja Müller, gibt sich zuversichtlich.

So soll das Outlet-Center einmal aussehen. Foto: Wolfgang Tischler

Montabaur. Die Angst vor dem übermächtigen Outlet-Center am ICE-Bahnhof in Montabaur ist groß. Einsprüche, juristische Aktionen und Bedenken aus Koblenz und der Nachbarstadt Limburg konnten weder die Planung noch den Fortgang der Baumaßnahmen des FOC Montabaur stoppen. „Die Kaufinteressenten können das Geld nur einmal ausgeben“, klagen nicht wenige der Einzelhändler aus der Montabaurer Innenstadt. Welche Chancen haben die örtlichen Gewerbetreibenden sich gegenüber dem FOC-Outlet-Center zu behaupten, das auf einer Fläche von etwa 14.500 qm für etwa 77 Millionen Euro errichtet wird? Die 75 neuen Einzelgeschäfte des Outlet-Centers werden es den Gewerbetreibenden der Innenstadt nicht leichter machen sich in der Zukunft zu behaupten.

Selbst aus dem Outlet-Center Wertheim-Village in der Nähe von Würzburg im Süden fürchtet man sich vor dem Konkurrenten aus dem Westerwald. Juristische Angriffe wurden ebenfalls abgewehrt. Nun sind alle Hürden genommen und der Bau geht lustig weiter. Mit Spannung kann auf den Eröffnungstermin gewartet werden. Wie sich die Käuferschichten verhalten bleibt ebenso abzuwarten, wie sich diese gigantische Konkurrenz vor den Toren der Stadt auf die Gewerbetreibenden in der Innenstadt von Montabaur auswirkt.

Der Kurier stellte Fragen an den Investor Ralph Dommermuth:
1. „Sehen sie das Outlet-Center Montabaur als Ergänzung des Warenangebotes der Einkaufsstadt Montabaur oder als Konkurrenz?“
2. „Befürchten Sie ein ´Sterben des Einzelhandels´?“
3. „Sind die FOC-Planungskonzepte mit dem Montabaurer Einzelhandel abgestimmt?“
4. „Sind gemeinsame Kampagnen und Werbemaßnahmen mit dem Montabaurer Einzelhandel abgesprochen?“
5. „Gibt es Planungen für einen regelmäßigen ´runden Tisch´ mit den FOC-Managern und dem Werbering des Einzelhandels?“
Eine Antwort auf diese Fragen gab es leider nicht.



Auch Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland verzichtete auf eine Beantwortung der an sie gerichteten Fragen mit ähnlichem Inhalt. Dabei war es auch interessant zu wissen, ob für die Realisierung des FOC-Outlet-Centers finanzielle Zuwendungen und Zuschüsse gegeben hat. „Welche Rolle spielte die Politik? Wurden die Interessen des Einzelhandels durch das Handeln der Stadt und Verbandsgemeinde Montabaur und des Landes Rheinland-Pfalz ausreichend berücksichtigt?“ Auch die Vorsitzende der Werbegemeinschaft und Interessvertreterin des seit Jahren bestehenden Einzelhandels von Montabaur, Anja Müller, zog es vor zu schweigen.

Stattdessen verkündete sie als geeignete Maßnahmen gegenüber der übermächtigen Konkurrenz in direkter Nachbarschaft am ICE-Bahnhof, dass man mit Musik und gemütlichem Flanieren in der historischen Innenstadt auch Käuferschichten gewinnen könnte. „Kostenloses Parken wird garantiert“. Ob das alles reicht, das bleibt abzuwarten. Die erste Wettbewerbsphase mit Konkurrenz in der Nachbarschaft hat Montabaur erlebt, als der Industriepark Heiligenroth seine Tore öffnete. Auch damals hieß die Devise: „Jeder Kunde kann sein Geld nur einmal ausgeben!“ (repa)


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