Hachenburger Urgestein Karl-Wilhelm Breidenstein ausgezeichnet
Wer seit 1964 kommunalpolitisch aktiv ist muss ja schon ein engagierter und ehrenamtlich wirkender Amateurpolitiker sein. Und wer sich in der damaligen Zeit als Geschäftsmann in der Hachenburger SPD engagierte, der hatte besonders viel Mut. Jetzt wurden die Leistungen und Verdienste von Karl-Wilhelm Breidenstein mit der Otto-Schmidt-Medaille gewürdigt.
Hachenburg/Alpenrod. Die SPD hatte zum Frühlingsfest in das Bürgerhaus Alpenrod eingeladen. Nicht nur ein gemütliches Beisammensein und die Ehrung langjähriger SPD-Mitglieder stand auf der Tagesordnung. Eine besondere Auszeichnung wurde Karl-Wilhelm Breidenstein zuteil. Er erhielt die Otto-Schmidt-Medaille für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement.
Die Familie Breidenstein ist mit dem ehemaligen Raumausstatter-Geschäft „Zuckmeyer“ über die Grenzen Hachenburgs hinaus bekannt. 1964 trat Karl-Wilhelm Breidenstein in die SPD ein und kandidierte im gleichen Jahr für den Hachenburger Stadtrat. Der Einzug ins Parlament gelang auf Anhieb. „Wir waren damals eine Gruppe von jungen Leuten die davon träumten, man könne die Welt zum Guten verändern“. Mit einem Start in der Kommunalpolitik als Jungsozialisten und der Überzeugung gegen die NPD, gegen die Notstandsgesetze und allgemeine Ungerechtigkeiten Stellung zu beziehen.
„Zu der Zeit gab es noch Vorbilder wie Kurt Schumacher, Otto Schmidt, Herbert Wehner und Willy Brandt“, erinnert sich Breidenstein. Nicht zu vergessen sein Mitwirken bei der Gründung und Herausgabe eines neuen SPD-Parteiblattes, das als „Übrigens“ kritisch und satirisch für Aufregung und zugleich Anerkennung sorgte. Dieses SPD-Blatt existierte bis in die 1990er Jahre.
Im politischen Werdegang von Breidenstein gab es Höhen und Tiefen. Als Fraktionssprecher legte er 1975 enttäuscht sein Mandat nieder. Dafür engagierte er sich jahrelang als Vorsitzender des Hachenburger Werberings. Aber ganz ohne Politik? Anfang 2000 stellte er sich wieder zur Verfügung und ist nun in der zweiten Legislaturperiode Mitglied des Hachenburger Stadtrates. Getreu seinem Motto: „Halte den Kopf oben, bleib Deiner Überzeugung treu, damit Du Dich immer wieder im Spiegel anschauen kannst!“
Der damalige Staatssekretär Otto Schmidt im Landtag von Rheinland-Pfalz und im Westerwälder Kreistag war „unserer älterer Freund, Vorbild und Mentor zugleich“, erinnert sich Breidenstein und war dankbar für die Auszeichnung mit der Otto-Schmidt-Medaille. Für langjährige Mitgliedschaft in der SPD wurden auch Horst Deimling (45 Jahre), Friedhelm Simon (30 Jahre) und Karin Moreau und Dirk Dohndorf (jeweils 25 Jahre) ausgezeichnet.
Wenn jemand die „Western-Wood-Stompers“ kennt, dann ist Frontmann Karl-Wilhelm Breidenstein nicht mehr weit. So sorgte er mit seinen Mannen selbst für die richtige Stimmung beim Frühlingsfest der SPD in Alpenrod. (repa)
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