Ausgezeichnete Betriebe setzen auf eigenen Nachwuchs
Die Agentur für Arbeit Montabaur verleiht der Volksbank Rhein-Lahn und der SKS Spedition das „Zertifikat für Nachwuchsförderung“. Beide Betriebe bilden mit dem erklärten Ziel aus, die jungen Leute in feste Arbeitsverhältnisse zu übernehmen.
Montabaur. Unternehmen mit Weitsicht bilden aus. Damit sichern sie die betriebliche Zukunft, stellen die Weichen für wirtschaftlichen Erfolg und ermöglichen jungen Menschen den Start ins (Berufs)Leben. Einfacher ist das nicht geworden in Zeiten des demografischen Wandels. Denn das Potenzial, aus dem die Firmen schöpfen können, schmilzt. Die Agentur für Arbeit Montabaur unterstützt die Arbeitgeber der Region dabei, geeignete Azubis zu finden. Und sie würdigt diejenigen, die mit gutem Beispiel voran gehen: In der bundesweiten Woche der Ausbildung erhielten jetzt die Volksbank Rhein-Lahn und die SKS Spedition (Mogendorf) das „Zertifikat für Nachwuchsförderung“ der Bundesagentur für Arbeit.
Im Alltag ist es der gemeinsame Arbeitgeberservice der Agentur und der beiden Jobcenter Rhein-Lahn und Westerwald, der in engem Kontakt mit den Betrieben steht. Das kostenlose Dienstleistungsangebot reicht von der Arbeits- und Ausbildungsstellenvermittlung über die Marktanalyse bis hin zur Qualifizierungsberatung. Anlässlich der „Woche der Ausbildung“ jedoch ist es gute Tradition, dass die Agenturchefin je ein Unternehmen pro Landkreis besucht. „Die Geschäftsleitung möchte auf diese Weise betonen, wie wichtig es ist, betrieblichen Nachwuchs heranzuzie-hen“, sagt Madeleine Seidel. Sichtbarer Ausdruck dieser Wertschätzung ist das offizielle Zertifikat der Bundesagentur für Arbeit, mit dem das Engagement der Fir-men gewürdigt wird, die kontinuierlich, in hohem Maß und mit Anspruch junge Menschen ausbilden.
Wie immer freuten sich die – in doppeltem Wortsinn – ausgezeichneten Unternehmen über die Wertschätzung, und wie immer gab es angeregte Diskussionen über den Ausbildungsmarkt und Strategien, wie in Zeiten des demografischen Wandels dem steigenden Fachkräftebedarf gegengesteuert werden kann.
Gesprächspartner bei der Volksbank Rhein-Lahn in der Hauptgeschäftsstelle Diez waren Vorstand Matthias Berkessel, Martin Hartmann (Abteilungsleiter Personal) und Alexander Burggraf (Personalentwicklung). Der gute Draht zur Agentur führt über Guido Weisbender vom Arbeitgeberservice. Die Volksbank Rhein-Lahn hat eine zweite Hauptgeschäftsstelle in Lahnstein und weitere 16 Filialen im gesamten Landkreis. Unter den etwa 270 Beschäftigten sind 12 angehende Bankkaufleute; im Spätsommer kommen 8 weitere hinzu. Dazu bildet die Bank auch Informatikkauf-leute aus. Bei der Bewerberauswahl schaut die Volksbank nicht allein auf Zeugnis-noten, sondern legt auch Wert auf ein näheres Kennenlernen im Praktikum. Die Auswahl läuft über einen Test, ein Assessment und das Vorstellungsgespräch. Viele Bewerber schätzen die Heimatnähe und möchten in der Region bleiben – für die Voba ein großes Plus, denn der mächtige Bankenplatz Frankfurt mit seiner Anzie-hungskraft ist schließlich nicht fern.
Die SKS Spedition in Mogendorf hat ihren Betriebssitz direkt an der A 3. Sie zählt 45 Beschäftigte; die benachbarte Tochter Kieber Marketing und Service GmbH weitere 30. Die Spedition transportiert national und international Güter aller Art. Den geschäftlichen Durchbruch brachte die Idee, unverpackte Motorräder und Quads in speziellen und selbst entwickelten Gestellen zu transportieren. Heute ist SKS das führende Unternehmen für Motorradtransporte in Deutschland, bewegt bis zu 70.000 Maschinen im Jahr und hat einen Generalvertrag mit Harley Davidson. Bei SKS lernen derzeit 9 Azubis, für das neue Ausbildungsjahr sollen weitere 3 einge-stellt werden. Beeindruckend ist die Palette der Ausbildungsberufe: sie reicht von Berufskraftfahrern über Kfz- und Zweiradmechaniker, Fachkräfte für Lagerlogistik und Bürokaufleute bis zu Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung. Im Gespräch mit Madeleine Seidel und Thomas Hennen vom Arbeitgeberservice schilderten Geschäftsführer Adrian Kießling, Betriebsleiter Klaus Schmitt und Jenni-fer Müller aus dem Personalbereich, dass sie auch schon „schwächere Kandidaten“ gefördert und ausgebildet haben – mit dem Erfolg, immer wieder begeisterte und engagierte Mitarbeiter zu gewinnen.
Beide Betriebe bilden mit dem erklärten Ziel aus, die jungen Leute in feste Arbeitsverhältnisse zu übernehmen. Ungeteilte Zustimmung erhielt Madeleine Seidel, als sie ein zentrales Anliegen der Agentur und der heimischen Wirtschaft formulierte: „Wie gelingt es uns gemeinsam, duale Ausbildung als tragende Säule in unserem Wirtschaftssystem auch perspektivisch zu verankern?“
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