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Nachricht vom 12.04.2015    

Modernste Bahntechnik, aber Service sieht anders aus

Allen anfänglichen Unkenrufen zum Trotz: der ICE-Bahnhof in Montabaur war die beste Investition in die Zukunft. Der Bundesbahn-Anschluss an die internationalen Verkehrswege erfreut sich wachsenden Zuspruchs. Entfernungen nach Köln und Frankfurt werden inzwischen auch von Pendlern genutzt.

Leer und wenig informativ: ICE-Bahnhofshalle Montabaur. Fotos: Reinhard Panthel.

Montabaur. Hochmodern und inzwischen sehr gut genutzt ist neben dem DB-Bahnhof bei Limburg (Eschhofen) auch der einzige Bahnhof an der ICE-Strecke im Westerwald, in Montabaur. Alles ist bestens organisiert und läuft reibungslos ab. Aber auch für Kleinigkeiten müsste die Bahn ein Auge haben und das Personal entsprechend schulen. Manchmal genügt ein Hinweisschild, um den Hilfesuchenden das Gefühl von lobenswertem Service zu vermitteln.

Fallbeispiel 1: Ein Abholer will einen Fahrgast, der mit dem ICE ankommt, im Bahnhof Montabaur abholen. Er betritt das moderne Bahnhofsgebäude vom ICE-Parkplatz (Galgenheck) aus und sucht den richtigen Bahnsteig. Unwissend irrt er umher und findet lediglich im Eingangsbereich einen Hinweis auf Gleis 4 oder 1….. Was ist zu tun? Fragen kann er niemand, denn der „Glaspalast“ ist oft menschenleer. Lediglich wenn ein Zug ein- oder ausfährt, sieht man eilig umherlaufende Menschen. Aber wen soll man fragen?



Fallbeispiel 2: Jemand bringt einen Fahrgast zum Bahnhof, der nach Frankfurt fahren will. Wo bringt er ihn hin? Gleis vier oder eins? Ansonsten gibt es im unteren Bereich nicht einen einzigen Hinweis, der als Service eigentlich selbstverständlich wäre. Auf den Werbeflächen im Untergeschoss ist genügend Platz vorhanden, um wenigsten die Richtung nach Norden (Köln) oder Süden (Frankfurt) anzuzeigen.

In einem Großstadtbahnhof kann man sicherlich nicht jeden Zielort angeben. Aber in der Provinz – wo es nur zwei Richtungen gibt - wäre das doch ganz einfach und hilfreich. Ein Mitarbeiter der Bahn wurde auf das Fehlen eines solchen Hinweises aufmerksam gemacht. Seine lapidare Antwort: „Die Gleisnummer steht doch auf jeder Fahrkarte“. Bleibt die Frage: „Was machen die Leute, die keine Fahrkarte haben?“ Sie irren umher und suchen wie bisher nach dem richtigen Bahnsteig. repa


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