Das Miteinander ist wichtig für die Innenstadt
Nicht das Gegen- sondern das Miteinander soll die Attraktivität der Gewerbetreibenden in der Hachenburger Innenstadt stärken. „Ich aber nicht….!“, ein geflügeltes Wort, wenn sich der Werbering Hachenburg darum bemüht ein gemeinsames Auftreten der Geschäftswelt in der Innenstadt zu organisieren. Der neu gewählte Vorstand des Werberings will nun neue Wege gehen.
Hachenburg. „Es ist nicht immer einfach alle Leute unter einen Hut zu bringen“, kommentierte Karl-Josef Mies als alter und neuer Vorsitzender des Hachenburger Werberings die Zukunftspläne für die Gewerbetreibenden in Hachenburg. Ein Durchbruch ist gelungen. Künftig müssen die Geschäfte in der Innenstadt die Markt-Flächen vor den eigenen Häusern anmieten und entsprechend auch beschicken, oder sie dürfen sich nicht mehr dagegen wehren, dass andere Ständler dort ihren Verkaufsstand aufstellen.
Das ist der entscheidende Beschluss der Gewerbetreibenden bei der jüngsten Zusammenkunft, in der auch ein neuer Vorstand gewählt wurde. Der 60jährige Karl-Josef Mies ist schon 14 Jahren Vorsitzender und bleibt es auch weiterhin. Seine Vertreterin ist Christine Sassenrath-Webler. Sabine Pasquazzo wurde in ihrem Amt als Kassiererin bestätigt. Als Beisitzer wählten die Mitglieder Udo Schneider, Volker Schürg und Marita Weber. Als neues Mitglied des Werberings wurde der Inhaber vom Bowling-Center willkommen geheißen. Lediglich der Besitzer der Eisdiele ist aus dem Werbering ausgetreten. Somit zählt der Verein derzeit 75 Mitglieder.
Streit gab es öfters, wenn die Hachenburger Innenstadt zum bunten Markttreiben eingeladen hatte. Dabei fühlten sich einige Geschäftsinhaber von den „Ständen vor der Haustür“ gestört. Dadurch gab es immer wieder Reibereien. Unschön und von Marktbesuchern oft beanstandet, die dadurch entstehenden Lücken im Gesamtbild. „Bei einem Marktgeschehen ist das nunmal so“, kommentierte ein Kenner der Szene die Situation. „An vorher bekannt gemachten Markttagen müssen auch die Bestuhlungen auf dem alten Markt entfernt werden, damit die Stände aufgebaut werden können“, war die nächste Erkenntnis. Doch leider haben sich nicht alle Geschäftsinhaber an diese Vorschriften gehalten. „Wettbewerbsnachteile sollten an Markttagen nicht so eng gesehen werden, denn wir wollen ja alle einen attraktiven Markt anbieten“, war eine weitere Feststellung. Auch im Blick auf das Miteinander eine Selbstverständlichkeit.
Nun ist eine Neuordnung beschlossene Sache. Die öffentlichen Flächen vor den einzelnen Geschäftshäusern sind „Marktflächen“. Das heißt: „Kostenpflichtig anmieten und selbst Waren anbieten, oder für andere Stände zur Verfügung stellen!“ Nur so entsteht ein geschlossenes Marktbild. So wird sich künftig das Stadtbild in der Innenstadt über die Wilhelmstraße, Friedrichstraße und den alten Markt „lückenfrei“ präsentieren. Bei Nichtbeachtung der neuen Regeln ist der Vorstand aufgefordert vom Hausrecht Gebrauch zu machen und die Räumpflicht durchzusetzen. (repa)
Meine Meinung
Kundenpflege auf Dauer ist wichtiger als kurzfristiger Profit
„Wer bekommt den besten Platz, wer will wohin und warum darf ich nicht hierher?“, Argumente und Streitfragen, solange es in Hachenburg Markttage gibt. In früheren Zeiten gab es regelrechte „handfeste Argumente“, für die richtige Platzwahl. Am Vorabend des legendären Katharinenmarktes war die Platzverteilung im wahrsten Sinne des Wortes ein „Kraftakt“. Inzwischen wird alles über einen Marktmeister geordnet. Keine leichte Aufgabe, wie sich oft herausstellt. Nicht nur den Marktständlern, sondern auch den Hachenburger Geschäftsinhabern kann man es nicht immer recht machen. Das war immer so und wird auch so bleiben.
Aber im Zeitalter der Konkurrenz auf der „grünen Wiese“ ist ein Umdenken dringend erforderlich. Spätestens jetzt ist mehr Miteinander angesagt. Hachenburg muss und soll eine Einkaufsstadt bleiben. Da kann man sich Eifersüchteleien und egoistisches Denken Einzelner nicht leisten. Hachenburg hat gegenüber anderen Einkaufsstädten den Vorteil, sich auf ein treues Einzugsgebiet verlassen zu können. Imagepflege als Einkaufsstadt ist dabei wichtig und nicht der Profit eines einzelnen Markttages. Wer das nicht erkennt und beherzigt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn eines Tages die bisher treuen Kunden ganz ausbleiben. Reinhard Panthel
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