„Geforderte Bauplätze“ jetzt zu Sonderkonditionen anbieten?
Es gibt immerhin zwei Seiten mit denen man ein „Problem“ beleuchten kann. Die „offizielle Version“ ist ja nun umfassend veröffentlicht worden. Aber es gibt noch eine Erklärung dafür, warum sich die Bauplätze aus dem Vorzeige-Baugebiet „Schlossblick Rothenberg II“ so schlecht vermarkten lassen.
Hachenburg. Das Baugebiet „Rothenberg II“ wurde unter dem damaligen Bürgermeister Peter Klöckner als dringend notwendig beschlossen. Nur ein Ratsmitglied war dagegen und zog später auch die Konsequenz und trat zurück. Ob nur aus diesem einzigen Grund sei dahingestellt. Fest steht… bei nur einer Gegenstimme wurde dieses Baugebiet vom gesamten Stadtrat und seinem damaligen Bürgermeister gewollt. Man sprach von benötigtem Baugebiet und war sogar bereit - um dieses durchsetzen zu können – einen gesunden Buchenbestand des Stadtwaldes dafür zu opfern. Inzwischen sind 20 Bauplätze bebaut und 40 Plätze werden derzeit zu „Sonderkonditionen“ angeboten.
Ziel der Erschließung war die Suche nach einem zusammenhängenden Baugebiet, das ganz im Besitz der Stadt Hachenburg war. Kritische Fragen über die Notwendigkeit eines solchen Baugebietes blieben unbeantwortet. Jetzt ist es an der Zeit einige offene Fragen zu klären. Muss man ohne zwingenden Grund einen gesunden Wald roden? Ist eine Nordhanglage auf feuchtem Grund als ideal anzusehen? Sollten die zahlreichen Bauwilligen bedient werden, oder wollte man das schnelle Geld machen, um andere Vorhaben realisieren zu können?
Es entwickelte sich eine „Interessengemeinschaft Rothenberg II“, die es in dieser Form auch noch nicht gegeben hatte. Man wollte „Ordnung in das Vorhaben bringen!“ Das ist ebenfalls nicht gelungen, wie in anderen Baugebieten vorher ebenfalls. Aber in diesem Falle hätte man durch konkrete Bauleitplanung Ordnung für ein komplettes Neubaugebiet schaffen können. festgelegte Bauhöhe, die ohne eine Beschränkung der Geschosshöhe jegliches Bauen ermöglicht. Die Stadt Hachenburg hätte eine Chance gehabt ein Vorzeigebaugebiet zu beschließen, auf das man auch in späteren Jahren mit Stolz auf das Erreichte hätte hinweisen können. So ist hier wieder ein Baugebiet entstanden in dem jeder – wie in den früheren Bauvorhaben im Rothenberg nachweisbar – gebaut werden kann wie es beliebt. Ohne Rücksicht auf das gestörte Städtebild und die verärgerten Nachbarn. Da entstehen plötzlich mehrgeschossige „Mietskasernen“ neben Einfamilienhäusern.
Und wenn man sich das „Vorzeigegebiet Schlossblick“ mittlerweile genauer anschaut…. Alles wie gehabt. Nur für viele Häuslebauer wird sich der versprochene Schlossblick auf Dauer nicht halten lassen. Und jetzt, wo sich das „kalkulierte Vorhaben“ nicht nach Plan umsetzen lässt, werden die Bauplätze verkleinert und ohne Bauverpflichtung „als Kapitalanlage“ angeboten. So bekommt man nie Ordnung in ein Baugebiet. (repa)
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Kommentar von Reinhard Panthel
Mit „geheimen Kommandosachen“ nährt man nur die „Gerüchteküche“. Alles was hinter verschlossenen Türen beraten und beschlossen wird muss später trotzdem Fragen nach dem Warum zulassen. Nichtöffentliche Beratungen haben so einen komischen Beigeschmack bei den mündigen Bürgern. „Warum tut man so geheimnisvoll“, wenn es doch der guten Sache dient? Um Kostenexplosionen bei Grundstücksflächen zu verhindern ist Geheimhaltung wichtig, um sich vor Spekulanten zu schützen.
Derzeit im Blick: „Bauplätze im Gebiet Rothenberg II“. Dann ein überdimensioniertes und nicht erschlossenes Industriegebiet vor den Toren der Stadt ohne konkrete Interessenten. Jetzt als Mietfläche für die Stromgewinnung als „sinnvoll“ propagiert. Landschaftsverbrauch ist auch die Erschließung dieses Baugebietes, wo derzeit die Verkäufe nur schleppend vonstattengehen. Wenn die Bauplatzflächen seit der Planung zu groß sind, werden sie bei der Halbierung der Flächen dennoch für viele jungen Familien unerschwinglich. Von 60 Bauplätzen ist bisher nur ein Drittel bebaut. Freuen sich die ansässigen Bauherren über die Kehrtwende der Verantwortlichen in der Frage der angedachten neuen Grundstücksgrößen?
„Warum“ wurde dieses neue Baugebiet „Rothenberg II“ überhaupt erschlossen? Waren es wirklich so viele Interessenten, die von der Stadt ein Grundstück kaufen wollten? Wo sind sie geblieben und wie viele waren es konkret? Jetzt aber bietet die Stadt Hachenburg Spekulationsobjekte in Form von Bauplatzverkäufen ohne Bauverpflichtungen an, das ist ja wohl ein „Handlangerdienst“ für Geldleute, die dem Ansehen der Stadt nicht dienen und schon gar nicht den jungen Familien mit Kleinkindern, die man ebenfalls bedienen will. Auch wenn es jetzt „Kopfprämien“ für Kinder geben soll.
Was sollte mit dem „eingenommenen Geld“ aus dem schnellen Grundstückverkauf eigentlich finanziert werden? War es nicht so, dass damit ein Stadthallenneubau finanziert werden sollte? Zumindest diese Version auf die Frage nach dem Warum war vielerorts zu hören. Durch den möglichen Neubau einer Stadthalle hätte es auch „Grünes Licht“ für den Umbau der derzeitigen Stadthalle in eine Mensa für die Ganztagsschule gegeben. Wenn es so geplant war, warum traut man seinen Bürgern so wenig zu? Früher oder später wäre es doch heraus gekommen.
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