Entspannung am regionalen Arbeitsmarkt setzt sich fort
Zahl der Menschen ohne Job im Bezirk Montabaur sinkt auf 7.305 – Quote: 4,2 Prozent. Viele Unternehmen suchen noch Auszubildende.
Montabaur. Der regionale Arbeitsmarkt entspannt sich weiter: Ende April sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur 7.305 Menschen ohne Job gemeldet – das sind 344 weniger als im März. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 4,2 Prozent zurück; derselbe Wert wurde vor einem Jahr ermittelt. Die absoluten Zahlen zeigen eine leichte Verbesserung. Im April 2014 gab es 23 Arbeitslose mehr als heute.
„Während der vergangenen beiden Monate ist die Arbeitslosigkeit deutlich und in gleichem Umfang zurückgegangen“, erklärt Madeleine Seidel, Chefin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Diese erfreuliche Entwicklung verdanken wir vor allem der Frühjahrsbelebung.“ Aber auch der Blick in die Zukunft ist zuversicht-lich. Anlass dafür ist die aktuelle Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für den Agenturbezirk, der die Landkreise Westerwald und Rhein-Lahn umfasst.
Unter der Annahme, dass das Bruttoinlandsprodukt 2015 um 1,9 Prozent wächst, könnte es bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ein Plus von glatten 2 Prozent geben. Das würde bedeuten, dass die Zahl der Beschäf-tigten im Jahresmittel gegenüber 2014 um 1.300 auf 94.700 Personen steigt. Zugleich würde die Arbeitslosigkeit um 2,8 Prozent sinken, sprich um 200 auf durchschnittlich 7.000 Personen.
Ein positives Bild bietet der Stellenmarkt: Seit Beginn des Jahres meldeten die Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und der bei-den Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn 3.073 Stellen. Das sind 488 mehr als im Vorjahreszeitraum. Aufwärtstendenzen gibt es vor allem in der Baubranche, im Handel und im Gastgewerbe.
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Der Lehrstellenmarkt ist in starker Bewegung. Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2014/2015 im Oktober haben sich 2.026 Bewerber gemeldet – 146 weniger als im Vorjahr. Auf der anderen Seite ist das Angebot gestiegen: Die Betriebe haben bislang 1.520 Ausbildungsplätze angezeigt; das ist ein Plus von 107. Dass derzeit noch 1.089 junge Leute als unversorgt gelten, ist für Madeleine Seidel kein Grund zur Beunruhigung, sondern typisch für diese Jahreszeit: „In den nächsten Wochen fällen viele Jugendliche die Entscheidung, wohin die Reise geht. Die einen unterschreiben ihren Ausbildungsvertrag, andere beschließen, weiter zur Schule zu gehen, und wieder andere werden sich für ein Studium einschreiben.“ Viele Unternehmen hoffen, jetzt noch den geeigneten Azubi für den Spätsommer zu finden: Mit 823 unbesetzten Ausbildungsstellen ist der Bestand deutlich höher (plus138) als im April 2014.
Abschließend ein Blick auf die beiden Landkreise, die die Agentur betreut: Für den Westerwald werden 4.464 Menschen ohne Job gezählt. Das sind 187 we-niger als im März und 33 weniger als vor einem Jahr. Die Quote ist im Monats-verlauf um 0,1 auf 4,1 Prozent gesunken und liegt auf dem Level des Vorjahres.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2.841 Arbeitslose gemeldet – 157 weniger als im März, jedoch 10 mehr als vor einem Jahr. Aktuell beträgt die Quote 4,4 Prozent, was einen Rückgang um 0,2 Punkte gegenüber März und Gleichstand mit dem Aprilwert 2014 bedeutet.
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