Cappella Taboris mit erweitertem Programm
Mit einem weiteren neuen Programm stellte sich die Cappella Taboris als das besondere Vokalensemble des evangelischen Dekanates Selters am Sonntag Kantate einer breiten Öffentlichkeit vor.
Selters. „Wir haben unser Repertoire um Kompositionen aus der Romantik und der Gegenwart bereichert“, erklärt Dekanatskantor Jens Schawaller, dem die Leitung des lebendigen Soloensembles obliegt. „Nach unserem Debüt mit frühbarocker und barocker Musik im Herbst des vergangenen Jahres haben wir bewusst neues musikalisches Terrain betreten und unseren Stilkatalog beträchtlich erweitert“, fasst der A-Kirchenmusiker des unteren Westerwaldes das farbenreiche Konzert in der charmanten evangelischen Kirche von Selters zusammen.
Mit der Motette „Cantate domino“ von Heinrich Schütz eröffnete das Ensemble mit Angelika Wies (Sopran und Violine), Monika Schlößer (Alt und Blockflöte), Jens Schawaller (Tenor), Fabio Schnug (Bariton), Ingo Jungbluth (Bass) und Susanne Schawaller (Orgel) mottohaft das Maikonzert, um mit der Psalmkomposition „Jauchzt dem Herrn alle Welt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy fortzufahren; korrespondierend dazu erklang als Gloria patri die Permutationsfuge „Lob, Ehr und Preis sei Gott“ aus Johann Sebastian Bachs „Magnificat“.
Einen deutlichen stilistischen Kontrast hierzu bildete die zeitgenössische Orgelkomposition „Myrtentanz“ von dem international etablierten Tonschöpfer Tilo Medek, der unter anderem Komposition am Landesmusikgymnasium in Montabaur lehrte.
Daran schloss sich ein vokaler Soloblock mit einem französisch-romantischen Werk für Solosopran und Orgel zur Verkündigung Mariens aus der Feder von Camille Saint-Saëns und vier verschiedene hochbarocke Arien für Tenor und Orgel von Giacomo Carsissimi, Alessandro Scarlatti und Antonio Caldara an.
Mit der Choralbearbeitung „Alles meinem Gott zu Ehren“ für Orgel solo von Tilo Medek und „Ich liege und schlafe“ für Bass und Basso continuo sowie „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ für zwei Tenöre und einen Bass aus den „Kleinen geistlichen Konzerten“ von Heinrich Schütz setzte die Cappella Taboris ein weiteres Mal zwei sehr gegensätzliche Klangwelten in Beziehung zueinander.
Mit dem Orgelwerk „Andenken“ von Tilo Medek und einer frischen Choralbearbeitung für vierstimmigen Chor, Blockflöte, Violine und Orgel über „Wie lieblich ist der Maien“ von Ingo Jungbluth zeigte sich die Cappella Taboris noch einmal in ihrer ganzen vokalen und instrumentalen Vielfalt, bevor sie die zahlreichen Gäste mit der Motette „Bleibe bei uns, o Herr“ für vierstimmigen Chor und Basso continuo von Georg Friedrich Händel in den Maienabend entließ.
Abgerundet wurde der Abend durch literarisch-geistreiche Lesungen, die das Konzert gliederten. Mit der Komposition „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn Bartholdy als Zugabe umschmeichelte das Vokalensemble ihre Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich bei den Musikerinnen und Musikern mit einem herzlichen Applaus bedankten.
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