Deutsch-französische „Friedensfahrt“ will Zeichen setzen
Überall in der Welt gibt es Brutalität und Gewalt. Und es entstehen neue Kriege. Radsportler der „Equipe France“ aus Deutschland und Frankreich setzen jetzt ein Zeichen für den Frieden: sie starten am 15. Mai zur „Deutsch – Französischen Friedensfahrt“. Enden wird diese an Pfingsten nach acht Etappen und 1.100 Kilometern im Rennradsattel.
Montabaur. Mit diesem thematischen „Radsporterinnerungsprojekt“ will die „Equipe France“ für einen Höhepunkt ihrer langjährigen Aktivitäten im Rahmen bestehender Städtepartnerschaften sorgen. Denn schon seit mehr als drei Jahrzehnten sind die das Team tragenden beiden heimischen Radsportvereine RSG Montabaur und RSV Oranien Nassau im Rahmen langlebiger Städtepartnerschaften mit Tonnerre (Burgund) und Pont Chateau (Bretagne) aktiv. In dieser Zeit wurden fast drei Dutzend gemeinsame Rundfahrten der grenzüberschreitenden Equipe organisiert. Damit sind die Aktivitäten wohl bundesweit in diesem Umfang fast einzigartig.
Die an der Friedensfahrt beteiligten 20 Radsportler wollen sich auch dafür einsetzen, dass ihre beiden Länder in der Mitte Europas den europäischen Friedensprozess weiter voranbringen. Deshalb soll auch auf den einzelnen Etappen an die kriegerische Vergangenheit der beiden früheren Erbfeinde erinnert werden.
So werden auf allen Etappen Kriegsschauplätze und Friedensmahnmale im Mittelpunkt stehen, die an die langjährigen Konflikte der beiden Länder erinnern. Dies sind im Wesentlichen der „Deutsch-französische Krieg von 1870/71“ sowie die beiden Weltkriege. Hätten die Feinde schon damals im Sinne der „Equipe France“ gehandelt, wären die Konflikte sicher mit friedlichen Mitteln gelöst worden. So wurde viel deutsch-französisches Blut unnötig vergossen.
Nach einem Anreisetag am 15. Mai in die Normandie, wird am Sonntag ein Erkundungsprolog in der Region im Mittelpunkt stehen, in der 1944 die Alliierten gelandet waren. Der Startschuss zu den folgenden sieben Etappen erfolgt dann am Sonntag am „Omaha Beach“. Weitere Ziele sind Verdun und Sedan sowie unter anderem die Kriegsschauplätze und Gedenkstätten in den Regionen um Rouen, Compiegne und Laon. Geradelt wird auch entlang von kriegsbelasteten Flüssen wie Somme, Maas und Marne.
Ankommen wird der Tross der deutschen und französischen Radsportler zum Ende der Friedensfahrt am Pfingstsamstag in Nassau, wo an diesem Wochenende das 40-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Pont Chateau gefeiert wird. Da war es naheliegend, eine Etappenfahrt in das Jubiläumsprogramm einzubringen, die neben der gemeinsamen sportlichen Betätigung auch einen thematischen Bezug zu den beiden früheren „Erbfeinden“ aufweist und die beiden Länder miteinander verbindet.
Infos zu der Tour gerne bei Jochen Wennrich (RSV Nassau), Telefon 02604-4956 oder Uli Schmidt (RSG Montabaur) per Mail unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de.
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