Keramikmarkt zog Massen an
Der Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen stand am 6. und 7. Juni diesen Jahres unter dem Motto „Keramische Vielfalt“. Rund 150 Keramiker aus dem Inland und den europäischen Nachbarländern bewiesen ihre Kreativität. Viele ortsansässige Betriebe hatten an dem Wochenende ihre Werkstätten geöffnet.
Höhr-Grenzhausen. Gebrauchs-, Zier- und Unikatkeramik, vom Fingerhut bis zur mehrere Meter hohen Stele, von Knopf bis Römertopf war eine Fülle von Angeboten auf einem Rundweg vom Keramikmuseum über Neue Örter, Hermann-Geisen-Straße, Kirchstraße und Brunnenstraße zu finden. Das Keramikmuseum hatte kostenfrei geöffnet und bot außerdem Mitmachaktionen für Kinder an, zum Beispiel wurden „Blumenbomben“ hergestellt. Innen gab es die unendliche Vielfalt moderner Teekannen zu bewundern.
Teekannen sind auch die Spezialität des englischen Keramikers John Townsend. Seine originellen Kannen haben alle mit Bewegung zu tun, sehen zum Teil instabil aus, stehen aber ganz sicher und verlieren beim Ausgießen auch nicht den Deckel. Ganz besonders sind auch die Gefäße des Holländers Harm vander Zeeuw. Räder und Zahnräder, die gusseisern aussehen, aber keramischer Natur sind, verleihen seinen Skulpturen ebenfalls eine scheinbare Mobilität.
Susanne Borner aus Ransbach-Baumbach verlieh dagegen den Menschenfiguren mit dickem Körper Stabilität. Widder und Schäfchen sind mit Metallfüßen geerdet. Im Kontrast dazu würde man sich nicht wundern, wenn sich die Tiere von „cerareptilia“ plötzlich bewegten. Die Schlangen, Schildkröten, Geckos, Warane und Krokodile sind vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ganz liebevoll gefertigt.
Mehrere Keramiker hatten Kinder und Tierfiguren mit Streichelaufforderung im Angebot. Künstlerische Unikate in reduzierter Formensprache hatte Claus Kramer ausgestellt. Mit einem knorzigen Holzgriff versieht Andrea Wilser ihre Gefäße. Gebrauchskeramik in vielfältiger Ausgestaltung, salzglasiert blau-grau bis durchscheinend porzellanweiß oder leuchtend rot und türkis glasiert brachten die Kunden in Entscheidungszwänge.
Stände mit Keramikschmuck waren stets umlagert. Gartenkeramik für jeden Geschmack, Architekturkeramik und Baukeramik sowie Brunnen und Kachelöfen rundeten das Angebot ab. Höhr-Grenzhausen ist eindeutig das keramische Zentrum in Deutschland und so bekannt, dass Töpfer gern von weit her zum Markt kamen. Gastland war Italien. Dessen Tonkünstler waren auf dem Laigueglia-Platz zu finden.
An beiden Tagen führten Ute und Arno Hastenteufel Raku-Brand vor, bei dem Sägemehl zu Ruß verkohlt und schwarze Krakeleen in leuchtende Glasur zaubert.
Bei diesem umfassenden Angebot wurden Essenspausen gern in Anspruch genommen. Das schöne Sommerwetter lud zu Stopps bei der Feuerwehr, dem Sportbund, den Johannitern, der Kirche oder des Jugend- und Kulturzentrums „Zweite Heimat“ ein. Zudem gab es an beiden Markttagen ein kostenloses musikalisches Begleitprogramm. (htv)
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