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Nachricht vom 11.06.2015    

„Gelbe Füße“ für mehr Sicherheit

„Gelbe Füße“ auf Gehwegen leuchten demnächst in verschiedenen Bereichen in Nentershausen. Sie helfen Kindern im Verkehrsbereich, Gefahrenpunkte zu umgehen und zeigen sichere Wege auf. An der Aktion beteiligt sich in Nentershausen neben der Pfarrer-Toni-Sode-Grundschule auch die Kita St. Laurentius.

Das erste Sprühen der "Gelben Füße" in Nentershausen. Von links: Patrick Sudol, Schulelternbeirat; Bianca Kipfstuhl, Vorsitzende des Fördervereins, Bettina Schlemmer, Kita St. Laurentius; POK Volker Frink, Verkehrssicherheitsberater bei der Polizeiinspektion Montabaur; Wolfgang Kaiser, Ordnungsamt Montabaur; Schulleiterin Cornelia Nagel-Schlitt, Pfarrer-Toni-Sode-Grundschule; Katja Weidenfeller, Projektgruppe Gelbe Füße. Fotos: Unfallkasse Rheinland-Pfalz.

Nentershausen. „Im Vorfeld gab es viel zu organisieren und zu beachten. Doch wir haben viel Unterstützung von unserer Schulleiterin Cornelia Nagel-Schlitt und allen Mitgliedern unseres Elternbeirates erhalten. Auch die Zusammenarbeit mit den Behörden und Verwaltungen klappte prima. Geholfen hat zudem der Leitfaden in der Gelben-Füße-Broschüre“, berichtet Patrick Sudol vom Schulelternbeirat, der zusammen mit der Polizei Montabaur die ersten Kontakte zur Unfallkasse Rheinland-Pfalz knüpfte. Das Projekt der Unfallkasse, das in Nentershausen in enger Zusammenarbeit unter anderem mit Polizei, der Orts- und Verbandsgemeinde, dem Landesbetrieb Mobilität, Schule, Förderverein der Grundschule, Kita und Eltern initiiert wurde, passt als Baustein ideal in bestehende oder geplante Verkehrssicherheitskonzepte.

Zurzeit wird festgelegt, an welchen Stellen auf den Bürgersteigen die „Gelben Füße“ aufgebracht werden sollen. Dazu hatte die Projektgruppe an die Eltern Fragebogen verteilt, um zu erfahren, welche Wege die Kinder zur Schule nehmen. Auf der Grundlage von 80 Prozent Rücksendungen fand nun eine Ortsbegehung statt. Dabei notierte der Teilnehmerkreis einige Bereiche, die mit Markierungen versehen werden solle. Man stellte aber auch fest: „Einige Engpässe auf Bürgersteigen oder Sichtbehinderungen können durch einen Rückschnitt der Hecken bis zu den Grundstücksgrenzen entschärft werden.“ Die betroffenen Grundstückseigentümer erhalten in Kürze entsprechende Aufforderungen, um diese Gefahrenpunkte zu beheben. In Gebieten, die sehr schmale beziehungsweise gar keine Bürgersteige haben, ziehen die Verantwortlichen die Einrichtung einer 30 Kilometer-Zone in Erwägung. Problematisch für die Kinder ist der Weg an und über die Koblenzer Straße. Das wurde bei der Besichtigung deutlich. Den Sog, der durch vorbeifahrende LKWs entsteht, empfanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur unangenehm, sondern richtig bedrohlich. Ähnlich war das Empfinden beim Überqueren der L318 in Höhe der Lahnstaße, da hier die Fahrbahn schlecht einzusehen ist.

Positiv hat sich die Verkehrssituation bereits durch Park- und Halteverbote vor der Grundschule entwickelt. Vernünftigerweise vermeiden Eltern zur Rush Hour nun ein Verkehrschaos, indem sie ihre Kinder hinter der Schule aussteigen lassen. Von hier erreichen die Kinder über einen auch in der dunklen Jahreszeit gut ausgeleuchteten Weg sicher ihre Schule.


Wegeunfallgeschehen in Rheinland-Pfalz
Die Wegeunfälle von Schul- und Kitakindern sind im vergangenen Jahr leicht gesunken, doch insgesamt gingen bei der Unfallkasse Rheinland-Pfalz in 2014 immer noch 5.255 Wegeunfallmeldungen ein, an denen Kita- und Schulkinder beteiligt waren. „Und genau hier möchten wir mit dem Projekt ‚Gelbe Füße‘ gegensteuern. Begleitet durch viele Partnerinnen und Partner im Forum Verkehrssicherheit, die Kommunen, die Schulen und die Kitas in Rheinland-Pfalz setzen wir uns gezielt dafür ein, die Unfälle mit Kindern drastisch zu reduzieren bzw. zu vermeiden und damit auf ‚Null‘ zu setzen“, betonte Manfred Breitbach, stellvertretender Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.



Appell an Eltern, mit ihren Kindern Verkehrssicherheit zu trainieren
Mit der Einschulung beginnt für Kinder ein Lebensabschnitt mit vielen neuen Herausforderungen. Dazu gehören auch der zukünftige Schulweg und die selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr. Eltern haben dabei die wichtige Aufgabe, den Nachwuchs auf die Teilnahme am Straßenverkehr vorzubereiten. Sie wählen den geeigneten Schulweg aus und üben gemeinsam mit den Kindern, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. Häufig bringen Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und holen sie dort auch wieder ab. Dadurch entstehen jedoch gerade in Hauptverkehrszeiten für die Kinder zusätzliche Gefahren.

Das Projekt
Ein Flyer und eine Handreichung unterstützten bei der Umsetzung des Projekts „Gelbe Füße“. Das Projekt richtet sich an Grund-, Schwerpunkt- und Förderschulen sowie an Kitas. Die Broschüre gibt Anreize, richtige Verhaltensweisen zu üben. Sie enthält auch viele Anregungen, um das Thema fächerübergreifend in den Unterricht einzubinden. Die vielen Vorlagen zum Ausmalen und die Sicherheits-Aufgaben in der Handreichung können auch Kitas zur Verkehrssicherheitsarbeit nutzen. So können bereits Vorschulkinder lernen, ihren künftigen Schulweg zu meistern. Das Sicherheitstraining soll den Kindern nicht nur Spaß machen, sondern sie ermuntern, sich mit dem Thema bewusst und aktiv auseinanderzusetzen.

Damit Anwohnerinnen und Anwohner in den Gemeinde wissen, was die „Gelben Füße“ bedeuten, bietet die Unfallkasse ein Info-Blatt zum Auslegen an – beispielsweise in örtlichen Geschäften und Restaurants. Das Service-Angebot dazu: Die Unfallkasse erstellt – individuell auf das jeweilige örtliche Projekt bezogen – eine druckreife pdf-Datei. Sie bietet auch kostenfrei Schablonen zum Aufbringen der Symbole an. In der Handreichung für den Unterricht sind Konzepte und Ausführungsbeispiele erfolgreich durchgeführter „Projekte“ veröffentlicht. Dort finden interessierte Projektgruppen auch ein Antragsformular, das alle Unterstützungsangebote der Unfallkasse aufzeigt.

Weiter Informationen unter www.ukrlp.de.


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