Wie bindet man junge Fachkräfte an den Westerwald?
Gemeinsame Umfrageaktion von Projektgruppe der Uni Siegen und Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Schulen des Kreises. Antworten auch von Landrat Schwickert auf die Frage nach Kriterien zur Fachkräftesicherung erwartet.
Westerwaldkreis. Was hält junge Auszubildende und spätere Fachkräfte im Westerwald? Was ist für sie bei der Wahl ihres späteren Arbeitsumfeldes ausschlaggebend? Hat der Begriff „Heimat“ für Jugendliche eine Bedeutung und beeinflusst das Gefühl „Heimat“ die Wahl des zukünftigen Arbeitsplatzes? Diesen und ähnlichen Fragen geht ein Forschungsprojekt der „Zukunftswerkstatt am Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement der Uni Siegen“ nach.
Zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (WFG) als Kooperationspartner wird versucht, durch Umfragen unter der Zielgruppe Antworten darauf zu finden, was zukünftige Fachkräfte von einer Region erwarten, um dort sesshaft zu werden und sich beruflich zu verwirklichen. Kurz gesagt: Es geht um Fachkräftesicherung in einer wirtschaftlich dynamischen Region, die dennoch einen ländlichen Charakter bewahrt hat.
„Wir sind mitten im Kampf um zukünftige Fachkräfte. Deshalb ist es wichtig für uns und die Politik zu wissen, wie wir die hiesigen Verhältnisse gestalten müssen, um Fachkräftepotential an die Region zu binden“, erläutert WFG-Geschäftsführer Wilfried Noll die Zielsetzung dieses zukunftsweisenden Vorhabens.
Ist es nur das gute Gehalt oder der Lohn, der zum Hierbleiben bewegen könnte, oder gehören bevorzugt Freizeitgestaltung, kulturelle Angebote, Infrastruktur, intakte Umwelt zu den aktuellen Bedürfnissen junger Menschen bei der Ausbildungs-, Studien- und Berufswahl?
„Der Westerwaldkreis erwartet Antworten auf die Frage wie man dem Abwandern von jungen Menschen entgegenwirken und so die Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie die Lebensbedingungen in der Region attraktiv machen kann“, betont Landrat Achim Schwickert, der das Projekt der Uni Siegen begrüßt und unterstützt.
Um das zu erfahren, werden derzeit Interviews mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen an kooperierenden Schulen im Westerwaldkreis und der Universität in Siegen durchgeführt. Zu einer Mitarbeit haben sich die Schulleitungen der BBS Montabaur, der BBS Westerburg und des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg bereitgefunden.
Aus den Antworten können dann Tendenzen abgeleitet werden, aus dem neue Strategien für die verbesserte Ansprache und Bindung von jungen Menschen im ländlichen Raum entwickelt werden. „Auf diese Weise werden oftmals kreative und interessante Lösungsvorschläge identifiziert, welche für den beteiligten Kooperationspartner, in diesem Fall die WFG, zielführende Ansätze bilden“, erläutert Robert Kebbekus als verantwortlicher Seminarleiter der Zukunftswerkstatt. Die Ergebnisse der Befragung sollen auch in einem größeren Forum den Vertretern der heimischen Wirtschaft vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden.
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