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Nachricht vom 25.06.2015    

Bahnstrecke ausbauen und Bahnhöfe verkaufen?

Nach dem Verkauf des leerstehenden Bahnhofgebäudes in Unnau-Korb wird inzwischen auch der Bahnhof in Bad Marienberg/Nistertal zum Kauf angeboten. Diese Maßnahme kollidiert mit Ausbauplänen.

Fotos: Reinhard Panthel.

Nistertal. Einerseits soll - so die öffentliche Diskussion – die Bahnstrecke zwischen Au/Altenkirchen und Westerburg/Limburg ausgebaut werden, aber die Serviceleistungen an den Bahnhöfen werden Stück für Stück zurückgefahren. Kaum noch Personal an den Bahnhöfen, dafür Fahrkartenautomaten, die von den älteren Reisenden kaum bedient werden können. Jetzt steht auch der Bahnhof Bad Marienberg/Nistertal zum Verkauf.

„Steigern diese Maßnahmen der Bahn die Attraktivität?“ Gerade im Abschnitt zwischen Altenkirchen und Westerburg fehlen die Fahrgäste um diese Strecke gewinnbringend betreiben zu können. Und nun sehen die übrig gebliebenen Fahrgäste „Verkaufsschilder“ an den Bahnhöfen. Nach dem Verkauf des Bahnhofs Unnau-Korb wird nun als einzige Bahnanschlussmöglichkeit zur Kurstadt Bad Marienberg das Bahnhofsgebäude in Nistertal zum Kauf angeboten. Der Bahnhof, der früher einmal wichtig und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt war. Einen Hinweis auf die frühere Bezeichnung „Bahnhof Erbach“ findet man noch an der Gebäudeseite des Güterbahnhofs. An der Front heißt es noch „Bad Marienberg/Nistertal“.

Vom Erbacher Bahnhof aus führte auch die Bahntrasse in den Oberwesterwald nach Bad Marienberg. Trotz bestehender Verträge mit den damaligen Nutzern der Industrie – Fruchtimport Schneider und der Firma Stahlbau Menk – wurde die einzige Nutzungsmöglichkeit diese Strecke schnell gekündigt und mit einer beachtlichen Geschwindigkeit zurückgebaut. Auch die Schienen über die „große Erbacher Brücke“ – einst die größte Betonbrücke Deutschlands – wurden sofort entfernt. Ein Hobby-Eisenbahner hatte den Plan diesen Streckenabschnitt nach Bad Marienberg zu nutzen, um die vielen Feriengäste im Westerwald und Kegelclubs aus dem Erbacher Hotel nach Bad Marienberg zu befördern. Die Lokomotive für dieses Vorhaben steht heute noch ungenutzt in Großseifen…



Nach Informationen aus Bahnkreisen ist zu hören, dass die Bahnstrecke zwischen Au und Altenkirchen und in Richtung Westerburg auch „schneller“ werden soll. Bei diesem geplanten Ausbau ist auch mit der Schließung von kleineren unbeschrankten Bahnübergängen zu rechnen. Ob diese Rechnung der Verantwortlichen – mehr Gäste bei weniger Service – aufgeht, das bleibt abzuwarten. repa


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