Tierfreundin mit 30 Katzen überfordert
Kreisveterinäramt Montabaur sucht tierliebe Abnehmer, denn eine Frau aus der Verbandsgemeinde Hachenburg hat 25 Katzen vor Haustüre gefunden. Spender unbekannt. Die Tiere sind allesamt in gutem Zustand. Wer eine oder mehrere Katzen übernehmen möchte, sollte sich mit der Kreisverwaltung in Verbindung setzen.
Montabaur. Christine S. aus der Verbandsgemeinde Hachenburg hat sich Hilfe suchend an das Veterinäramt der Kreisverwaltung gewandt, weil sie dringend Abnehmer für ihre Katzen sucht. Wie viele es genau sind, weiß sie selbst nicht. Bis vor kurzem – so ihre Aussage – waren es jedenfalls nur zwei, ein Kater und eine weibliche Katze, beide kastriert.
Am Donnerstag, 11. Juni, habe sie drei Pappkartons mit rund 25 Katzen, davon mindestens 15 Jungtiere, vor ihrer Haustür gefunden. Sie wisse nicht, wer die Tiere dort hingestellt hat. Allerdings habe sie vor längerer Zeit in einem sozialen Netzwerk kundgetan, dass sie Tiere liebt und am liebsten einen ganzen Zoo hätte. Auf die Idee, sich angesichts der unerwarteten Katzenschwemme an eine Behörde zu wenden, etwa das Ordnungsamt, die Kreisverwaltung oder die Polizei, sei sie zunächst nicht gekommen. Vielmehr habe sie die Katzen in ihre Wohnung aufgenommen und versorgt. Zwei der Mutterkatzen hätten inzwischen insgesamt drei Junge bekommen.
Christine S. möchte nicht, dass ihr kompletter Name in der Zeitung steht, da sie wegen der vielen Katzen Ärger mit ihrem Vermieter befürchtet. Zwecks Abgabe von Katzen habe sie sich mit verschiedenen Tierschutzorganisationen in Verbindung gesetzt und sei schließlich an die Kreisverwaltung verwiesen worden.
Dort reagierte man prompt und führte vor Ort eine Überprüfung durch. Die genaue Anzahl konnte aber auch der Amtstierarzt nicht feststellen, da sich die Katzen im ganzen Haus frei bewegen konnten und durch eine Terrassentür auch Zugang zum Garten hatten. Aber immerhin 20 Katzen wurden in der Wohnung vorgefunden, die sich durchweg in ordentlichem Zustand befanden. Den Tieren stand Futter und Wasser zur Verfügung, auch ansonsten war die Haltung nicht zu beanstanden.
Also eigentlich kein Fall für das Veterinäramt, gäbe es nicht diese Vielzahl von Katzen und die Überforderung der Halterin, auch – wie sie selbst sagt – in finanzieller Hinsicht. Außerdem ermittelt die Behörde derzeit noch gegen Unbekannt wegen des Vorwurfs des Aussetzens von Tieren. Hierbei handelt es sich nach dem Tierschutzgesetz um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand schließt man im Kreishaus nicht aus, dass es in diesem Fall überhaupt keinen Täter gibt und die Geschichte frei erfunden ist. Von den drei Kartons, in denen sie die drei Katzen gefunden hat, konnte Christine S. nur noch einen vorzeigen, obwohl die grüne Tonne zwischenzeitlich nicht geleert wurde.
Jedenfalls steht aber fest, dass Frau S. Hilfe braucht. Wer eine oder mehrere Katzen übernehmen möchte, sollte sich mit der Kreisverwaltung unter der Telefon-Nummer 02602 124 586 in Verbindung setzen.
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