Werbung

Nachricht vom 07.07.2015    

Flüchtlinge können Fachkräfte von morgen sein

Der Bundestag hat das Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung für Flüchtlinge verabschiedet. Das Handwerk fordert jedoch eine Nachbesserung zum Bleiberecht für Lehrlinge mit Migrationshintergrund.

Region. Am 2. Juli hat der Bundestag das Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung für Flüchtlinge verabschiedet. Das Ergebnis, das für Jugendliche, die eine qualifizierte Berufsausbildung aufnehmen wollen, eine Duldung für die Dauer der Ausbildung vorsieht, bleibt unter den Erwartungen des Handwerks zurück. Das Handwerk in Rheinland-Pfalz fordert ein insgesamt 6-jähriges Bleiberecht für die Betroffenen. Dazu wurde das Konzept „1+3+2- Strategie für Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz“ erarbeitet und in die Beratungen des Ovalen Tisches bei der Landesregierung eingebracht.

Nach Auffassung des Handwerks sollten die ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Flüchtlinge, die keine oder marginale Sprachkenntnisse besitzen, in Berufs-Vorbereitungsklassen innerhalb eines Jahres zunächst die deutsche Sprache und Schrift lernen. Bereits im Verlauf der schulischen Berufsvorbereitung könnten die Weichen für eine anschließende Berufsausbildung gezielt gestellt werden, indem die Kammern bereits in der Schulphase in den Prozess der Kompetenzermittlung und der darauf gründenden Berufsfindung einbezogen werden. Nach der Ausbildung im Handwerk, die in der Regel 3 bis 3,5 Jahre dauert, und erfolgreichem Abschluss, sollte die Fachkraft dem Unternehmen für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren zur Verfügung stehen. Daraus ergibt sich die Formel „1+2+3“ – aus Sicht des Handwerks praxisorientierter und erfolgversprechend.



Schon immer haben Menschen mit Migrationshintergrund im Handwerk eine berufliche Heimat gefunden. Handwerk steht für Toleranz, dies jedoch nicht abstrakt, sondern realitätsbezogen. „Das Handwerk braucht junge Menschen, die eine handwerkliche Berufsausbildung erlernen können und wollen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung erschließt sich mit den in Deutschland ankommenden Flüchtlingen eine Quelle möglicher Nachwuchskräfte, die wir nutzen wollen, ja müssen. Das jetzt verabschiedete Gesetz ist aber für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen nicht optimal und bietet den Handwerksbetrieben zu wenig Planungssicherheit“, betonen Kurt Krautscheid und Alexander Baden, Präsident und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HwK) Koblenz.

Die Integration von Flüchtlingen ist vor allem eine menschliche Aufgabe. Kammerpräsident und Hauptgeschäftsführer verweisen aber darauf, dass Unternehmer mit der Ausbildung von handwerklichem Fachkräftenachwuchs auch ökonomische Interessen verfolgen. Demnach kann ein Betrieb erst mit einer vollausgebildeten Fachkraft wirtschaftlich arbeiten. „Ausbildungsinvestitionen müssen sich auch auszahlen. Diese Möglichkeit sollten wir unseren Betrieben geben. Es wäre eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, so Präsident und Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz.



Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unverantwortliches und riskantes Überholmanöver auf der B 414: Polizei sucht Zeugen

Sörth/B 414. Gegen 11.45 Uhr überholte der Fahrer eines schwarzen Opel Mokka einen langsamer fahrenden Lkw kurz nach der ...

Neue Wehrführung bei der Feuerwehr Westerburg im Amt

Westerburg. Im Beisein der Einsatzabteilung der Feuerwehr Westerburg, dem Wehrleiter der VG Westerburg Peter Baumann und ...

59-Jähriger ohne Führerschein verursacht Unfall unter Alkoholeinfluss und flüchtet

Dreifelden. Am Montagnachmittag (2. Dezember), gegen 16.30, Uhr wurde der Polizeiinspektion Hachenburg ein Parkrempler in ...

Klingender Adventskalender soll Koblenzer Chöre 15.000 Euro kosten

Koblenz. Es ist ein herber Schlag für die Koblenzer Amateurchorszene: in diesem Jahr wird der klingende Adventskalender auf ...

Verkehrskollision auf der B 54 bei Salzburg: Mehrere Personen verletzt

Salzburg. Auf der B 54 bei Salzburg ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten. Der Vorfall fand ...

Frontale Kollision auf der B 255 fordert zwei Verletzte und Vollsperrung

Rennerod. Laut der Polizei kam es zu einem Verkehrsunfall im Begegnungsverkehr, bei dem beide Fahrzeugführer leicht verletzt ...

Weitere Artikel


„56Grad im Park 2015“ mit Dominik Eulberg

Enspel. Auch im dritten Veranstaltungsjahr ist der "Wäller Jung'" und weltbekannte DJ Dominik Eulberg wieder an den heimischen ...

"Die Welt ist bunt" - Sommerfest der Freunde der Kinderkrebshilfe

Gieleroth/Berod. Das Sommerfest der Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth wird am Sonntag, 23. August, ab 11 Uhr wie immer ...

Sessenhäuser Kirmes 2015 lockt wieder mit Top Acts

Sessenhausen. Der Einlass beginnt um 20 Uhr. Das Ganze zum unschlagbaren Eintrittspreis von nur 5 Euro.

Zum 7. Mal heißt ...

Schüler experimentieren beim ersten MINT-Tag

Region. Unter dem Motto „Deine Experimente. Deine Chance. Deine Zukunft.“ bieten die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz ...

Unfallversicherungsschutz im Praktikum und Ferienjob

Region. Darauf weist vor den anstehenden Sommerferien die Unfallkasse Rheinland-Pfalz hin. Die Personalabteilung der jeweiligen ...

Schulpatenschaft im Westerwaldkreis besiegelt

Westerburg. Bankvorstand und Schulleitung haben am 7. Juli die künftige Zusammenarbeit mit einer feierlichen Urkundenübergabe ...

Werbung