Werbung

Nachricht vom 12.07.2015    

Weg- und Straßenränder sind wichtige Lebensräume

Derzeit stehen viele Straßen- und Wegränder in voller Blüte. Sie bieten den Menschen einen reizvollen Anblick. Viele dieser Straßenränder sind wichtige Lenbensräume und Nahrungsquellen. Der NABU Rhein-Westerwald macht auf die Bedeutung dieser Flächen aufmerksam.

Es gibt oftmals eine Fülle von Blumen an den Wegrändern, sie sind wichtiger Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und viele kleine Lebewesen. Foto: NABU/Peter Fasel

Region. In bunten Farben und voller Leben präsentieren sich im Sommer so manche Weg- und Straßenränder in unserer Region. Mit ihren Kräutern und Wildblumen dienen sie vielen Tierarten als Nahrungs- und Lebensraum sowie als Rückzugsgebiet. Blütenbesuchende Insekten wie Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen finden hier Nektar. Auch Vögel und Niederwild finden hier Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Vögel nutzen diese sogenannten Saumbiotope mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen im Sommer außerdem zur Brut und Aufzucht ihrer Jungen.

Trotz der hohen Bedeutung der Weg- und Straßenränder für den Arten- und Naturschutz und einem zu beobachtenden Artenrückgang in unserer Landschaft werden viele dieser wertvollen Biotope durch eine unangemessene Pflege stark beeinträchtigt oder zerstört, so der Naturschutzbund (NABU) Rhein-Westerwald.

„Unsere Weg- und Straßenränder werden oftmals unnötig häufig und unnötig früh im Jahr gemäht, in vielen Fällen bis auf den Boden. Hierdurch werden nicht nur die bewohnenden Tiere auf direktem Wege getötet. Werden in einem Gebiet die meisten Wegränder und viele Wiesen gleichzeitig gemäht, geht den Tieren schlagartig der Großteil ihrer Lebens- und Nahrungsräume verloren, sodass viele von ihnen abwandern oder verhungern müssen“, sagt Jonas Krause-Heiber, Leiter der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald.

„Wo die Mahd aus Verkehrssicherungsgründen notwendig ist, muss natürlich gemäht werden, jedoch auch hier nicht unnötig breit. Oft reicht ein etwas schmalerer Randstreifen schon aus. Der Rest sollte bis zum Ende der Vegetationsperiode stehen gelassen werden, um möglichst lange ein großes Angebot an Nahrungsquellen und Versteckmöglichkeiten zu erhalten. Eine frühe Mahd am Sommeranfang aus reiner Ordnungsliebe macht wenig Sinn, insbesondere dort, wo kein Straßenverkehr herrscht, zum Beispiel an Feldwegen. Durch den frühen Mahdzeitpunkt wird die Entwicklung artenreicher Bestände mit wichtigen Nahrungspflanzen verhindert, da viele gar nicht erst zur Blüte kommen.“



Der NABU Rhein-Westerwald empfiehlt, Weg- und Straßenränder einmal, maximal zweimal im Jahr zu mähen. Um ihre vielfältigen Funktionen zu erhalten, sollte die erste Mahd nicht vor Juli erfolgen. Im Idealfall werden nach dem Mosaik-Prinzip immer wieder Abschnitte stehen gelassen. Die Schnitthöhe sollte 10 cm nicht unterschreiten, damit Kleintiere unbeschadet überleben können.

Durch eine derart angepasste Pflege können mit einfachen Mitteln Kosten und der CO2-Austoß reduziert sowie ein wirkungsvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und letztlich unserer Lebensqualität geleistet werden - denn wer erfreut sich nicht an einer farbenfrohen Landschaft mit bunten Blumen und Schmetterlingen?


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Koblenz: Einzellige Räuber könnten Kläranlagen revolutionieren

Forschende der Universität Koblenz haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Einzellige Räuber könnten ...

Erfolgreiche Benefizgala: Paul Schuh übergibt Scheck an "MakerSpace" Mayen-Koblenz

Am 25. November überreichte Paul Schuh einen Spendenscheck an den "MakerSpace" Mayen-Koblenz. Die Spenden ...

Himmlische Klänge im Westerwald: Der Mädchenchor am Aachener Dom verzaubert Marienstatt

Was war gestern (30. November) wieder im Kloster Marienstatt los? Sämtliche Parkplätze mit Autos überfüllt, ...

Messerangriff bei Zwangsräumung in Nordhofen

Am 1. Dezember ereignete sich in Nordhofen ein Vorfall während einer Zwangsräumung. Dabei kam es zu einer ...

Revierübergreifende Jagd im Bereich Montabaurer Höhe

Am Samstag, 6. Dezember 2025, erfolgt im Bereich Montabaurer Höhe eine revierübergreifende Treibjagd. ...

Von Chopin bis Liszt: Klaviermarathon im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen

Die Kreismusikschule sorgte für Hörgenuss und Klangerlebnis im Keramikmuseum. Einen Nachmittag ganz im ...

Weitere Artikel


Deutsche Meisterschaft im Hundefrisbee in Ingelbach

Nicht nur für Hundefans war es ein tolles Wochenende am 11. und 12. Juli bei den deutschen Hundefrisbee-Meisterschaften ...

Feuerwehr-Landesmeisterschaften zu Gast im Westerwald

Am Wochenende vom 10. bis 12. Juli sah Ruppach-Goldhausen rot, denn die Landesmeisterschaften der Feuerwehren, ...

Über Jahrzehnte für die Bank im Einsatz

Langjährige Mitarbeiter, erfolgreiche Aus- und Weiterbildungen: Sie standen im Mittelpunkt einer Feierstunde ...

Dachstuhlbrand in Montabaur

Am Samstag, 11. Juli, gegen 11 Uhr wurde ein Dachstuhlbrand in der Koblenzer Straße gemeldet. Verletzt ...

Fünf Prozent der Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt

nach aktuellen Schätzungen der IHK Koblenz bleiben im Kammerbezirk fünf Prozent der Lehrstellen unbesetzt. ...

Berufliches Gymnasium Wirtschaft feierte die Abiturienten

Zum dritten Mal konnte die Berufsbildende Schule (BBS) Wissen eine Abiturfeier ausrichten und 32 jungen ...

Werbung