Marlen Seubert (Härtlingen) im Bonner Frauenmuseum
Unter dem Titel "Projektionsflaeche Haut" richtet das Bonner Frauenmuseum eine Einzelausstellung für die bekannte Künstlerin Marlen Seubert aus. Hauchdünne Häute sind ihre Arbeitsmittel. Die Gleichstellungsstelle bietet eine Fahrt zur Vernissage am 23. August an. Anmeldung bis 14. August erforderlich.
Härtlingen. Marlen Seubert gilt in der Kunstszene als eine außerordentlich originelle und einzigartige Künstlerin. Allein das verwendete Material löst beim Publikum Irritationen aus: Goldschlägerhäutchen, Euter und Därme von Tieren werden von ihr seit mehr als zwei Jahrzehnten zu feinen und filigranen Objekten transformiert. „Die Idee der Verwendung von Wegwerfmaterial“, so sagt Seubert, „entstand in meiner Studienzeit aus der Not heraus. Auf die Därme kam ich durch eine Zufallsgeschichte – eine alte Lampenschirmfabrik wurde aufgelöst und dort kam ich erstmalig mit Tierhäuten in Berührung. Früher wurden aus den Därmen der Lämmer Papiere gemacht. Ich verwende die Grundlagen dieser alten Techniken bei der Materialvorbereitung noch heute.“ So entstehen ihre Arbeiten: Hauchdünn, leicht zerreißbar und fein.
Marlen Seubert ist eine Kämpfernatur, eine politische Künstlerin. Sie setzt sich in ihren Installationen, Objekten und Zeichnungen immer wieder mit den Themen Gewalt, Missbrauch und Frauen im Exil auseinander. Bereits als 14-Jährige hatte sie unter der Obhut der Englischen Fräulein im Nymphenburger Mädcheninternat ihre erste Ausstellung. Gegen den Willen der Eltern studierte sie später an der Werkkunstschule Würzburg und an der FH-Gestaltung. Heute lebt und arbeitet sie im Westerwald und in Spanien. Ihre Arbeiten sind bzw. waren im In- und Ausland zu sehen, so z.B. in Spanien, China, New York und Norwegen.
Die Gleichstellungsstelle des Westerwaldkreises lädt ein, an der Vernissage am 23. August teilzunehmen, um der Härtlinger Künstlerin eine Referenz zu erweisen und bietet eine gemeinsame Busreise nach Bonn an.
Abfahrt am Sonntag, 23.August, um 13 Uhr am Kreishaus in Montabaur, Peter-Altmeier-Platz 1, 56410 Montabaur, Rückkehr gegen 19 Uhr.
Die Kosten betragen 10 Euro. Eine Anmeldung ist bis zum 14. August erforderlich, telefonisch unter 02602 / 124 326 oder per Email an gleichstellungsstelle@westerwaldkreis.de.
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