„Besteckkörbe und Caffeesiebe“ made in Hachenburg
Hachenburger Qualitätsprodukte für Mecklenburg belegen Rechnungen der Metallwarenfabrik Schneider – ehemals Pfeifendeckelfabrik - aus der Gründerzeit als Neuzugänge im Stadtarchiv Hachenburg. Das Stadtarchiv ist immer an historischen Dokumenten interessiert.
Hachenburg. Barocke Residenzstadt mit historischem Stadtkern inmitten einer abwechslungsreichen und reizvollen Landschaft. Bis heute ist es vor allem das weitgehende intakte Stadtbild mit zahlreichen Fachwerkhäusern und engen Gassen, das die kulturelle aufstrebende „Löwenstadt“ prägt. Imposante Industriebauten und rauchende Schlote als Indikatoren einer lebendigen Industriekultur längst vergangener Zeiten scheinen auf den ersten Blick fremd.
Doch auch Hachenburg verfügte im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert über Industriebetriebe, die auf jahrzehntelange Tradition zurückblicken können. Zu diesen Unternehmen gehörte unter anderem die „Draht- und Metallwarenfabrik“ Schneider, die an der Ecke Steinweg / Johann-August-Ring ihren Firmensitz hatte. Noch heute kündet eine prachtvolle Gründerzeit-Fassade mit einem Eckerker von dem einst bedeutenden Industriebetrieb, der 1799 aus einer von Wilhelm Schneider gegründeten Pfeifendeckelfabrik hervorgegangen ist. 1931 gehörte das Anwesen der Witwe Lina Pickel und 1977 zog schließlich die Firma Zuckmeyer in das Gebäude ein. Das Thema „Industrialisierung in Hachenburg“ wurde zuletzt von Stefan Grathoff in seiner 2011 vorgelegten „Geschichte der Stadt Hachenburg“ eingehend behandelt (S. 394-398).
Das Stadtarchiv konnte jüngst mehrere Rechnungen der Metall- und Drahtwarenfabrik der Gebrüder Schneider erwerben. Es handelt sich um Rechnungsformulare von 1892 und 1893. Zu den Kunden der Hachenburger Firma gehörte – wie aus den Rechnungen zu entnehmen ist – Herr August Hinrichs aus Ludwigslust in Mecklenburg.
Verfügen auch Sie über historische Dokumente und Bilder, die Sie dem Stadtarchiv zukommen lassen können, um auf diesem Wege Arbeiten zu stadt-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche Forschungen zu fördern? Das StA Hachenburg ist am stetigen Ausbau seiner Bestände interessiert und freut sich auf eine Resonanz. (Dr. Jens Friedhoff)
Stadtarchiv Hachenburg; Perlengasse 2; D-57627 Hachenburg. E-Mail: j.friedhoff@stadtarchiv-hachenburg.de.
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