Gesucht wird: Deutschlands beste Jugendfeuerwehr 2015
Erneut rückt der Westerwaldkreis in den Fokus der Feuerwehren aus dem gesamten Bundesgebiet: Waren es im Juli noch die aktiven Feuerwehrleute, so wollen am ersten Septemberwochenende die Jugendfeuerwehren ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Montabaur. Die Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren treten mit Löschangriff und Hindernis-Staffellauf gegeneinander an, um die beste Jugendfeuerwehr Deutschlands zu finden. Für den hochklassigen nationalen Wettbewerb hat sich aus dem Westerwald die Jugendfeuerwehr Heilberscheid qualifiziert.
Es ist sehr schwer, in diese letzte, alles entscheidende Runde zu kommen. Die Messlatte hat der Veranstalter, die Deutsche Jugendfeuerwehr, hochgehängt. Lediglich zwei Feuerwehren je Bundesland dürfen im Sportstadion von Montabaur an den Start. 30 Mannschaften, der Stadtstaat Hamburg verzichtet auf eine Teilnahme, wollen alles geben, um den Sieg und den wertvollen Pokal, den allerdings nur eine Woche, mit nach Hause zu nehmen.
Neben Heilberscheid startet für Rheinland-Pfalz die Jugendfeuerwehr aus Kliding, einem 250-Seelen-Dörfchen in der Eifel, zur Verbandsgemeinde Ulmen gehörend. Zu jeder Mannschaft zählen wie im Erwachsenen-Wettkampf neun Teilnehmer, eine Ersatzkraft darf außerdem benannt werden. Die Wettkämpfe beginnen am Sonntagmorgen, gegen 14 Uhr ist die Siegerehrung geplant. Der Samstag wird zum Training unter Wettkampfbedingungen genutzt, am Freitag wird die Deutsche Meisterschaft um 20 Uhr auf einer Bühne auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Montabaur eröffnet.
Die Disziplinen selbst sind nichts für Zartbesaitete: Das Team muss einen Löschangriff simulieren, jeder Handgriff muss sitzen: da werden Schläuche ausgerollt und Verteiler angeschlossen, Rohre verkuppelt und Knoten angelegt – natürlich rennen nicht nur die Teilnehmer, sondern vor allem die Zeit. Erst wenn der Gruppenführer dem Wertungsrichter „Übung beendet“ meldet, wird auch die Zeit gestoppt, der Löschangriff überprüft – jeder kleinste Fehler bringt Minuspunkte.
Danach geht es zum Hindernis-Staffellauf. Und wäre es nicht schon schwer genug in Sportkleidung den Wassergraben, den Kriechtunnel oder die Leiterwand zu überwinden, nein, die Wettbewerbsleitung fordert unter anderem einen Übungsanzug mit Schutzhelm, Schutzhandschuhen sowie festem Schuhwerk. Auch das Staffelholz, in diesem Falle feuerwehrspezifisch ein Strahlrohr, hält einige Tücken parat: Vor der Übergabe warten je nach Läufer noch diverse Aufgaben: Mal muss wieder ein Schlauch gekuppelt werden oder mancher Läufer erwartet seinen Start in Liegendposition auf einer Krankentrage. Der Start verzögert sich dann um das Anziehen der vorher beschriebenen Bekleidung. Für beide Disziplinen steht insgesamt sieben Minuten Zeit zur Verfügung. Jeder Fehler wird mit Strafsekunden und Minuspunkten geahndet.
So ein Großereignis braucht natürlich seine Vorbereitung, welche schon vor gut einem Jahr angelaufen ist und jetzt in die heiße Phase geht. Doch der leitende Kreisjugendfeuerwart Thomas Krekel zeigt sich entspannt, er hat die Unterstützung von den Feuerwehren aus allen zehn Verbandsgemeinden. Sie ziehen gemeinsam sprichwörtlich an einem Strang. „Nur so“, schätzt sich Krekel glücklich, „ist die Ausrichtung eines solch großen Bundeswettbewerbes zu schaffen.“ Zum Organisationsteam gehören derzeit rund 30 Feuerwehrleute, die sich um die unzähligen Aufgaben wie Unterbringung, Verpflegung, Wettkampfstättenaufbau und vieles mehr kümmern.
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