Chinas Wirtschaftsschwäche betrifft heimische Betriebe
Chinas Wirtschaft wächst langsamer. Und das betrifft auch Unternehmen in Rheinland-Pfalz. Mit welchen Folgen sie rechnen und wieso das Reich der Mitte trotzdem auch weiterhin Wachstumspotential verspricht, damit hat sich die IHK beschäftigt.
Rheinland-Pfalz. Das verlangsamte Wirtschaftswachstum Chinas ist in den vergangenen Monaten auch an den rheinland-pfälzischen Unternehmen nicht spurlos vorübergegangen. Aktuell rechnet laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Rheinland-Pfalz jedes vierte auslandsaktive Unternehmen mit negativen Rückwirkungen der wirtschaftlichen Turbulenzen in China; vergleichbar viele Betriebe nennen die Abwertung der chinesischen Währung als konkretes Geschäftsrisiko. Das schreibt die IHK in einer Pressemitteilung.
Weiter heißt es darin: „Da die meisten rheinland-pfälzischen Unternehmen nach wie vor keine Produktionsstätten in China betreiben, ist die wechselkursbedingte Verteuerung der eigenen Produkte ein zentrales Problem für die heimische Wirtschaft“, so Markus Elz, Konjunktur-Experte der IHK Koblenz. „Die Hauptmärkte für den Export aus Rheinland-Pfalz sind weiterhin die EU-Länder sowie die USA. Deshalb dürften sich die konjunkturellen Folgen des Abschwungs in China bei uns insgesamt in Grenzen halten.“
Zwölf Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Geschäftsziele in den zurückliegenden drei Monaten bereits nach unten korrigiert, die rheinland-pfälzische Wirtschaft zeigt sich insgesamt jedoch robuster gegenüber den Verwerfungen in China als die deutsche Wirtschaft insgesamt.
Bundesweit kalkulieren knapp 20 Prozent der Unternehmen mit niedrigeren Zielwerten.
„Mit Blick auf die umfangreichen Zulieferungsketten, in die auch die rheinland-pfälzischen Unternehmen eingebunden sind, besteht die Gefahr, dass eine sich abschwächende Nachfrage in China über Ansteckungseffekte bis zu den heimischen Unternehmen fortsetzt. Auch zu denen, die selbst gar nicht im chinesischen Markt aktiv sind“, erläutert Swetlana Hörner, IHK-Außenwirtschaftsreferentin.
Die Sorge der Zulieferindustrie um die weitere Entwicklung des Auslandsabsatzes ist parallel zu den negativen Nachrichten aus Fernost gegenüber der IHK-Umfrage aus dem Frühjahr von 29 auf 37 Prozent spürbar angestiegen. Tatsächlich negative Nachfrageeffekte aus dem In- und Ausland hat der überwiegende Teil der Zulieferer für das eigene Geschäft jedoch noch nicht identifizieren können.
Die Umfrage zeigt auch: Für die rheinland-pfälzische Gesamtwirtschaft ist die Bedeutung des chinesischen Marktes im Vergleich zu den Hauptabsatzmärkten noch gering. Lediglich für 13 Prozent der befragten Betriebe gehört China zu den drei weltweit wichtigsten Absatzregionen. „China war und ist jedoch ein Markt mit enormem Wachstumspotenzial“, betont Swetlana Hörner.
Die IHK-Blitzumfrage ist abrufbar unter www.ihk-koblenz.de, Dok.-Nr. 2794184.
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