Katharinenmarkt in Hachenburg erneut ein Dauermagnet
Man muss sich immer wieder wundern: „Woher kommen all diese Menschen, die den Katharinenmarkt in Hachenburg besuchen?“ Die Angebotsvielfalt hat sich dem Zeitgeist angepasst. Marktschreier und Schnäppchenjäger gaben sich ein Stelldichein.
Hachenburg. Tausende von Marktbesuchern sorgten auch in diesem Jahr für regen Betrieb und teilweise Staus in den engen Passagen der Friedrichstraße, Wilhelmstraße, Bahnhofstraße, Steinweg, Graf-Heinrich-Straße und Tilmanstraße. Die Angebotspalette an den Ständen war auch diesmal riesengroß. „Sonderangebote in Hülle und Fülle und nicht zu vergessen die vielen „Messeneuheiten“ – von geschickter Hand perfekt und überzeugend in Szene gesetzt. „Hungrige Mäuler“ wurden an jeder Ecke mit leckeren Gerichten und Würstchen für den kleinen Hunger bedient. An den Getränkeständen herrschte Hochbetrieb und so mancher Katharinenmarkt-Besucher traf seinen Gesprächspartner vom vorigen Jahr erneut zu einem Schwätzchen. „Richtige gemütliche Marktstimmung war überall spürbar!“.
Gab es in den fünfziger oder sechziger Jahren noch mehr Jahrmarktrummel mit Schaustellern, die „die Dame ohne Unterleib“ präsentierten, todesmutige Motorradfahrer in der Stahlkugel und andere Sehenswürdigkeiten lockten, so war das Textilangebot diesmal so vielschichtig, wie die Angebote an Musikkonserven, Elektronik und Glitzer- und Glimmerartikeln. T-Shirts in allen Farben , dazu passende Hosen, Gürtel, Mützen und Schmuck, die auch ohne Gold und Edelsteine die modische Damenwelt faszinierten.
Geblieben sind die echten Marktschreier, die mit Sonderangeboten und prall gefüllten Tüten und Taschen die Marktbesucher in Erstaunen versetzten. „Eine ganze Ananas, dazu noch ein Obstpaket und noch eins und zum Schluss noch ein ganzes Netz voller Mandarinen!“, na wenn das kein Angebot ist für den Preis? So wurden die Warenkisten leer und die Geldbörse des fliegenden Händlers voll. Jeder hat so sein Geschäft gemacht. Blumenzwiebeln, Pflanzen, Zuckerwatte, Alpenbrot und nicht zuletzt die gebrannten Mandeln zum Mitnehmen. Aber auch erstaunte Gesichter gab es an den Bonbonständen, hier ein Schippchen von denen und die anderen leckeren Lakritz, 100 Gramm nur 1,50 Euro…. Dann kommen schnell ein paar Euro zusammen und Umtausch ist nicht möglich.
Der Händler aus dem Münchener Raum, der alljährlich wahre Wunder mit seiner Autopolitur vollbringt, ist schon seit 30 Jahren gerne in Hachenburg. Wer aber diesmal von den Champignons genascht hat, der kommt bestimmt im nächsten Jahr noch einmal an den Stand, wo es die leckeren Sachen gibt. „Sehen und gesehen werden“, hieß die Devise. Man trifft sich und so manche Begegnung endete mit dem Satz: “Ich hab die so lange nicht gesehen, also dann bis zum nächsten Jahr.“ So wunderte sich auch Lothar Schäfer aus Luckenbach, der vor der Pensionierung an der Krankenhauspforte arbeitete und viele Passanten wieder erkannte.
Die politischen Parteien nutzten ebenfalls die Gunst der Stunde bei dem Menschenandrang. Statt Lebkuchen wurden Parteibroschüren angeboten und so manche Gespräche sollten für die eine oder andere politische Überzeugungsarbeit werben. Geschichtswerkstatt, Lions-Club, Skiclub und der Männergesangverein besserten ihre Vereinskassen unter anderem durch Getränkeverkauf auf. Am Getränkestand der Polizei auf dem alten Markt herrschte schon sehr früh Hochbetrieb. „Alles in allem, ein schöner Markttag, auf den man sich immer wieder freut.“ Repa
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