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Nachricht vom 14.11.2015    

Engagierte Protestanten mit hoher Auszeichnung geehrt

Evangelisches Dekanat Selters trifft sich zur letzten Synode in alter Besetzung – Erklärung zur Flüchtlingssituation verabschiedet. Im Frühjahr 2016 konstituierende Sitzung. Pröpstin Puttkammer zeichnete verdiente Protestanten mit Silbernen Ehrennadeln aus.

Synode 2015. Foto: Veranstalter.

Hilgert. Die Herbsttagung der elften Synode des Evangelischen Dekanats Selters war die letzte in dieser Zusammensetzung. Die neue Synode – die zwölfte – trifft sich im Frühjahr 2016 zu ihrer konstituierenden Tagung. Für einige Männer und Frauen hieß es in Hilgert also Abschied nehmen nach sechs Jahren im Leitungsgremium des Kirchenkreises, und sechs von ihnen wurden nun auf besondere Art und Weise gewürdigt: Pröpstin Annegret Puttkammer hat Marianne Käß, Marie-Luise Kießling, Else Monsler, Rainer Hummel, Wolfram Lambrecht und Dr. Hartwig von Vietsch mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet, die die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau an besonders verdiente Protestanten verleiht. Es ist die zweithöchste Auszeichnung der Landeskirche.

Sechs Menschen, die sich in vorbildlicher Weise für das Evangelium eingesetzt haben – ob in der Synode, im Kirchenvorstand, im Engagement zur Erhaltung des Buß- und Bettags, für die Mission oder in Fragen medizinischer Ethik. Jede und jeder Geehrte hat sich in seinem und ihrem Bereich „für den Menschen und zur Ehre Gottes“ engagiert, wie es Annegret Puttkammer auf den Punkt brachte: „Wir haben den Auftrag, Hoffnung in die Welt zu tragen. Ich danke Ihnen, dass sie sich für dieses Ziel eingesetzt haben.“

Aber auch allen anderen Synodalen, deren Amtszeit offiziell am 31. Dezember 2015 endet, dankte der Vorsitzende der Dekanatssynode, Michael H. Müller, herzlich: „Ihre engagierte Mitarbeit, Ihre Gestaltung, die Fragen, Anregungen und regen Diskussionen haben Mut gemacht“, sagte der Präses und zählte im Folgenden wichtige Wegpunkte der vergangenen sechs Jahre auf – etwa die Etablierung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge, die Dekanatskinder-, kirchenmusik- oder -frauentage, die Anschaffung eines Jugendmobils, die Neuordnung der Dekanatsgebiete, die Geburt der Dekanatszeitschrift „Salz“ oder Initiativen in der Kinder-, Jugend- und Diakonischen Arbeit. Gute Schritte auf einem guten Weg, glaubt Müller und kündigte an, in der kommenden Synode erneut als Vorsitzender zu kandidieren.

Eine Synode, die unterdessen deutlich kompakter als die bisherige sein wird und voraussichtlich nur aus 33 statt wie bisher aus 53 Mitgliedern besteht. Der Grund dafür ist eine Veränderung im Kirchengesetz: Gemeinden, die zwischen 1000 und 2000 Mitglieder haben, entsenden künftig nur noch einen statt zwei Vertreter. Und da auf zwei Laienvertreter nur ein Pfarrer in die Synode gewählt werden kann, reduziert sich auch deren Anzahl in der künftigen Synode künftig deutlich. Dieses „kleine“ Gremium wird es allerdings nur bis 2018 geben – also bis sich die beiden Westerwälder Dekanate zu einem großen vereinigen. Der Fahrplan dieses Zusammenschlusses kommt unterdessen gut voran, sagte Michael H. Müller – so gut, dass die sogenannte „Vereinigungsvereinbarung“, die die Eckpunkte des künftigen Miteinanders beider Dekanate beinhaltet, im Sommer 2016 beschlossen werden soll.



Während ihrer letzten Sitzung blickten die Mitglieder der elften Dekanatssynode also nach vorne. Auch, was das Finanzielle betraf: Die Jahresrechnung 2014 akzeptierten sie ohne Einwände, und den Haushalt 2016 brachten sie in Hilgert ebenfalls auf den Weg. Der Etat-Entwurf weist ein Gesamtvolumen von rund 783.000 Euro auf und liegt damit unterm Strich rund 1700 Euro über dem Ansatz von 2015. Der Grund dafür sind unter anderem gestiegene Personalkosten. Letztlich hatten die Synodalen den transparenten und ausführlichen Erklärungen des Finanzexperten Stefan Ferger aber nichts hinzuzufügen und verabschiedeten das Zahlenwerk einstimmig.

Ohne Gegenstimme beschlossen die Teilnehmer auch eine gemeinsame Erklärung beider Dekanate zur Flüchtlingssituation. Die Westerwälder Protestanten unterstützen die Aussagen der Landeskirche und bitten die Kirchengemeinden, Flüchtlinge willkommen zu heißen und sie bei der Integration zu unterstützen. Die Herausforderungen, vor die die Gesellschaft gestellt ist, gelte es mit Augenmaß und Geduld zu meistern, Sorgen und Ängste ernst zu nehmen, sich aber „entschieden gegen alle Formen von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“ zu wenden. Zusätzlich zur geschriebenen Erklärung sprachen sich einige Mitglieder der Synode für unkonventionellere und vor allen Dingen unbürokratische Hilfe seitens der Politik aus und mahnten, gerade die schwierige Situation verfolgter christlicher Flüchtlinge nicht aus den Augen zu verlieren. Die vollständige Fassung der Erklärung ist ab kommender Woche im Internet unter www.evangelischimwesterwald.de zu finden. (bon)


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