Europa trauert - 12 Uhr Schweigeminute für die Opfer
Der internationale Terrorismus hat erneut mitten in Europa zugeschlagen und die Welt in Angst und Schrecken versetzt. Der Anschlag hat gezeigt, wie verletzlich unserer aller Leben ist, unsere Gesellschaften stehen vor großen Herausforderungen. Innehalten ist richtig, zusammenstehen und Solidarität mit der französischen Nation in ganz Europa ist das Gebot der Stunde. Aber auch Besonnenheit.
Region. Diese selbst ernannten Gotteskrieger des ebenso selbst ernannten Islamischen Staates haben in der Hauptstadt Paris Grauen, Entsetzen und Trauer weltweit ausgelöst. Sie haben mit ihrem sinnlosen Morden die Menschen geschockt, Angst und Schrecken verbreitet.
Wenn heute um 12 Uhr die Menschen Europas eine Schweigeminute einlegen, ist das richtig und ein wichtiges Zeichen: Europa steht zusammen und an der Seite Frankreichs. Es muss aber auch ein Ausdruck der Mitmenschlichkeit sein, all jenen gegenüber die vor Terror und Krieg fliehen.
Was die Menschen jetzt brauchen um ihre Angst und ihre Unsicherheiten zu überwinden sind besonnene und fähige Politiker, die über ihre jeweiligen Parteigrenzen hinweg, Entschlossenheit und Einigkeit in ihrem Handeln zeigen. Die Menschen brauchen keine "Kriegshetzer" und keine Floskeln die den "Dritten Weltkrieg" heraufbeschwören. Das treibt die die diffusen Ängste weiter an und den "Rattenfängern" der rechten Szene die Stimmen und die Menschen zu.
Seit dem Terror von Al Kaida, dem Grauen der Taliban, seit dem schrecklichen Massakern der IS sind die Gesellschaften in der Welt mit dem Morden und den Anschlägen konfrontiert. Gelernt hat man scheinbar nichts. Noch immer gibt es einen blühenden Waffenhandel, die Öl-Milliarden der IS fließen weiter. Westliche Banken verdienen damit Geld. Das wird leider nie in die Waagschale bei den Be- und Verurteilungen angeführt. Auch nach den Anschlägen in New York 2001 wurde dem Terror der Krieg der Krieg erklärt - wohin hat uns alle das gebracht?
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Jetzt den Europäern ein Kriegszenario aufzuzeigen - wohin wird das führen? Hetzkampagnen gegen den Islam, gegen die Tausenden von Flüchtlinge - damit wird der innere Frieden unserer europäischen Länder gefährdet. In Deutschland braucht es eine Politik, die die Bevölkerung mitnimmt in ihre Entscheidungen, die ihre Handlungsfähigkeit beweist und keine kleinlichen parteipolitischen Profilierungsstatements vor der internationalen Presse. Die unsäglichen Sätze und Worte einiger hochrangiger Repräsentanten sollten schnell vergessen werden.
Die Deutschen müssen ihre errungenen Werte verteidigen und dazu gehört auch, den Menschen Schutz zu geben, die diesen grausamen Mördern entfliehen. Wenn wir dieser viel beschworenen "Kriegsgefahr" unsere Stimme und Zustimmung geben, dann haben die Mörder von Paris gewonnen. Jeder einzelne Mensch ist aufgerufen, für den Frieden und den Schutz der Menschenwürde einzutreten. 12 Uhr, mittags in Europa! (hws)