Besonderer Adventsstart in Marienstatt
Ein Konzert der Spitzenklasse veranstaltete der Musikkreis Marienstatt am ersten Adventssonntag, 29. November in der Abteikirche. Das Adventskonzert mit dem Kölner Domchor, Mitgliedern des Gürzenich-Orchesters Köln sowie virtuosen Solisten unter Domkapellmeister Eberhard Metternich bot höchsten Kunstgenuss.
Marienstatt. Feierliche Stille entstand in der voll besetzten Abteikirche, als die Chormitglieder hintereinander nach Größe gestaffelt – vom kleinsten Chorknaben bis zu den Basssängern – singend durch die Gänge einzogen: „Mache dich auf und werde Licht!“
Frater Gregor Brandt, der künstlerische Leiter des Musikkreises, griff das Thema als guten Vorsatz in seiner Ansprache auf. Er wünschte den Zuhörern viele lichtvolle Sinnenerlebnisse.
Die Motette „Jesu, meine Freude“ von Johann Sebastian Bach schloss der Chor vor der Apsis stehend an, präzise einsetzend und artikulierend.
Raumgreifender Orgelklang leitete die Erstaufführung von „Laetatus sum“ (Psalm 122) ein. Joachim Weller, Domkantor in Speyer und ehemaliger Schüler des Marienstatter Gymnasiums, war als Organist „nach Hause gekommen“ und von Frater Brandt herzlich begrüßt worden. Naji Hakims Mottete „Laetatus sum“ wurde 2013 vom Metropolitankapitel des Kölner Doms anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Knabenchors in Auftrag gegeben. Die moderne Komposition stellte durch schwierige Harmonien und Dialoge zwischen Chor und Instrument höchste Ansprüche an die Sänger und den Organisten an der Rieger-Orgel. Als zu Chor und Orgel Kirchenglocken erklangen, wähnten sich die Zuhörer in himmlischen Sphären. Herzlicher Applaus war der Lohn für die Darbietung.
Das war natürlich auch nach der Messe „Misatango – Misa á Buenos Aires“ für Sopran, Chor, Bandoneon, Klavier und Streicher ganz besonders der Fall. Eine kaum zu erwartende Steigerung in Volumen und Klangvielfalt, von den Steinen der schönen Abteikirche akustisch widergespiegelt, setzte den musikalischen Schlusspunkt. „Misatango“ besteht aus den Teilen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Der zeitgenössische argentinische Komponist Martin Palmeri verbindet in diesem 1997 komponierten Werk Tango und Kirchenmusik in spannungsvoller Harmonie. Die emotionale Qualität des Tango wird besonders in der Partitur für das Bandoneon deutlich, gespielt von dem Franzosen Matias Gonzáles. Andrea Charpey am Klavier und Sopranistin Theresa Klose, beide aus Köln, waren mit Metternichs Dirigat hörbar bestens vertraut.
Der nächste Hörgenuss der immer erstklassigen Marienstatter Konzerte findet am Sonntag, 3. Januar 2016 um 15 Uhr mit einem festlichen Neujahrskonzert statt.
Die Adventszeit wird in der Abtei auch optisch zum Genuss: Seit dem 28. November ist eine große Krippenausstellung mit mehr als 50 unterschiedlichen Krippen sowie mehreren Schwibbögen in Marienstatt aufgebaut. Die Buch- und Kunsthandlung wird bis Sonntag, 27. Dezember, täglich geöffnet sein. Öffnungszeiten: montags bis freitags 11 Uhr bis 17 Uhr, samstags 11 Uhr bis 18 Uhr und sonntags 10.30 Uhr bis 18 Uhr.
Das Kloster lädt am zweiten und dritten Adventssonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr in das Adventscafé ein. Neben Apfelglühwein, Kaffee und einem neuen Weihnachtskuchen werden auch selbstgemachte Pralinen, Springerle, frisches Popcorn und schöne Sachen zum Verschenken - auch aus der eigenen Herstellung – angeboten.
Weitere Informationen unter www.abtei-marienstatt.de. htv
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