Schule und Kirche sorgen für schönsten Sommerstart
Evangelische Kinder- und Jugendstiftung fördert Mädchenzeltlager an der Realschule Plus in Nentershausen. Schule als Lern- und Lebensort erfahren. Kooperation zwischen Schule und Kirchengemeinde war Grund für die Fördermaßnahme. Mädchen möchten die Erfahrung wiederholen: "Schönster Sommerstart aller Zeiten."
„Es müssen nicht immer die Scheinwerfer-Projekte sein, die wir unterstützen; wir wissen sehr wohl auch die Basisarbeit zu schätzen“, sagte Jochen Ruoff, als er jetzt im Namen der Kinder- und Jugendstiftung der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau (EJHN) einen Scheck in Höhe von 462 Euro in der Freiherr-vom-Stein-Realschule Plus in Nentershausen überreichte.
Eppenrod. Die hatte in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Eppenrod ein Mädchenzeltlager organisiert, das die Stiftung für besonders förderwürdig erachtete.
„Das war der schönste Sommeranfang aller Zeiten“, schrieb eine der jungen Schülerinnen in der Dokumentation über das Wochenende. Und der Eindruck wurde auch bei einer Präsentation des Zeltlagers während der Spendenübergabe in der Schule gefestigt. Zwei der insgesamt zwölf Freizeitteilnehmerinnen im Alter zwischen elf und 14 Jahren berichteten Ruoff, der Schulleitung sowie Pfarrerin Irene Mühlenbeck und Irma Geis vom Kirchenvorstand über die drei Tage, die sie auf einem Campingplatz nahe Rennerod verbracht hatten. „Auch wenn das Wetter teilweise sehr schrecklich war – wir hatten jede Menge Spaß“, erzählten Chiara und Charline von ihrem Aufenthalt in Zelten, vom gemeinsamen Basteln, dem Schwimmen im See, dem Frühstücken und einem Grillabend. „Mit Ausnahme zum Fotografieren war fast keiner von uns am Handy; wenn man Besseres zu tun hat, braucht man das gar nicht“, erzählten sie, was die Sponsoren besonders gern hörten. Und Chiara äußerte den größten Wunsch im Namen der Teilnehmerinnen: „Im kommenden Jahr würden wir das gern wiederholen, aber dann ein paar Tage länger.“
Die Idee für den erholsamen Wochenendtrip hatte Sandra Butzbach, Lehrerin und Schulseelsorgerin der Realschule plus. „Ich hatte das ein Jahr zuvor nur mit meiner Klasse gemacht und es in diesem Jahr für die ganze Schule angeboten“, so Butzbach. Sie habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass immer weniger Schüler in den Sommerferien in Urlaub fahren. Vielen Familien sei das auch aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich; umso wichtiger sei ihr, dass das Mädchenzeltlager die Chance bot, dass die Kinder mal etwas anderes erleben und etwas Urlaubsstimmung tanken konnten.
Für Schulleiter Stephan Szasz ist das Engagement Butzbachs ein tolles Beispiel pädagogischer Arbeit. Es zeige den Schülern, wie wichtig es den Lehrern ist, Schule nicht nur als Lern- sondern auch als Lebensort zu empfinden, an dem sie sich ein Stück zuhause fühlen können. Und weil viele Schüler der Realschule plus aus den zehn Dörfern der evangelischen Kirchengemeinde Eppenrod kommen, unterstützte auch deren Kirchenvorstand das Projekt und stellte einen Förderantrag an die Jugendstiftung, die jetzt gut die Hälfte der Kosten übernahm.
Die Unterstützung der Mädchen, dass auch das Kind einer Flüchtlingsfamilie im gleichen Alter aus Diez teilnehmen durfte sowie die Kooperation zwischen Schule und Kirchengemeinde seien für den jungen Vorstand der Stiftung ausschlaggebend gewesen, das Nentershausener Projekt als eines unter elf Anträgen zu fördern, erklärte EJHN-Geschäftsführer Jochen Ruoff.
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