Tafel-Förderverein blickt nach Schicksalsschlag mutig nach vorne
Der Förderverein der Westerwaldkreis Tafel Montabaur/Wirges hat einen neuen Vorstand – und der Grund dafür ist ein ausgesprochen trauriger. Denn mit Alfons Henkes, der am 30. August unerwartet verstorben war, verlor der Förderverein nicht nur sein wohl wichtigstes Mitglied, sondern auch einen wertvollen Menschen.
Montabaur/Wirges. Heute, rund vier Monate nach Henkes’ Tod, blickt das neue Leitungsteam auf gute und wichtige Jahre zurück. Und es schaut mit dem neuen Vorsitzenden Alexander Schupp aus Montabaur optimistisch nach vorne – in eine Zukunft, in der die Zahl der Tafelkunden kontinuierlich steigt.
Seit 2007 unterstützt der Förderverein die Arbeit der Ausgabestellen Montabaur und Wirges sowohl praktisch als auch finanziell. Alfons Henkes war von Anfang an dabei: ein Ideengeber; ein Gestalter mit großem Herzen, dem es bei der Tafel um mehr als die bloße Ausgabe von Lebensmitteln ging. „Ihm war es immer ein Anliegen, dass Menschen nicht nur Essen, sondern wirkliche Hilfe bekommen. Deshalb bieten wir während der Ausgabezeiten eine soziale Betreuung an, die unsere Kunden berät und ein offenes Ohr hat“, erklärt der neue Vorsitzende, Alexander Schnupp. „Außerdem geht das Projekt ,Urlaub ohne Koffer’ auf Alfons Henkes zurück: Das sind gemeinsame Tagesausflüge, an denen unsere Kunden kostenlos teilnehmen können“, lobt Schnupp die Initiativen seines Vorgängers.
Allerdings verliert die Tafel mit Alfons Henkes nicht nur einen überaus engagierten Mitarbeiter. Sie verliert auch einen Freund. Einen, den nichts aus der Ruhe bringen konnte, wie es die Zweite Vorsitzende Ingrid Hofmann formuliert. „Er war ruhig, ausgleichend, tolerant. Jemand, mit dem es Freude macht, zusammen zu sein und Ideen zu entwickeln.“
Nun will der Vorstand die Lücke schließen, die der Verstorbene hinterlassen hat. Eine Herausforderung, meint sein Nachfolger: „Seinen Einsatz kann ein Einzelner kaum leisten. Deswegen werden die Aufgaben, die Alfons Henkes alleine gestemmt hat, nun auf mehrere Schultern verteilt.“ Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel die Sponsorensuche und Spendenakquise. „Die Bereitschaft, die Tafel-Arbeit finanziell zu unterstützen, ist zwar nach wie vor da“, sagt der Vorsitzende. „Doch die laufenden Kosten der Ausgabestelle und des Abholfahrzeugs kommen auch künftig auf uns zu, weswegen wir nach wie vor auf Spender und Unterstützer angewiesen sind.“ Auch, weil die Zahl der Tafelkunden aufgrund der Flüchtlingssituation stetig wächst. „Ende 2014 betreuten wir 659 Menschen. Jetzt sind es schon 840 Frauen, Männer und Kinder“, sagt Schnupp und wünscht sich, dass künftig nicht nur die Betriebsausgaben wie Miete, Strom oder Kraftstoff gesichert sind, sondern dass auch die Kür auf einem guten finanziellen Fundament steht – also Dinge wie die soziale Betreuung, Zuschüsse zu Kursen oder Projekte wie „Urlaub ohne Koffer“. „Dinge, die für uns ebenso wichtig wie die Lebensmittelausgabe sind“, unterstreicht Schnupp.
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Die Tafelarbeit ist also wichtiger denn je. Und sie braucht mehr als nur die finanzielle Unterstützung: „Der Förderverein suchen dringend nach weiteren Mitgliedern. Wir brauchen Männer und Frauen, die bereit sind, sich für andere einzusetzen“, sagt Ingrid Hofmann. „Es wäre toll, wenn Menschen mit einem Herz für die Tafelarbeit mit in unseren Vorstand kommen.“ (bon)